Bei einer Serie von Bombenexplosionen sind in Thailand mindestens vier Menschen getötet worden. Unter den Dutzenden Verletzten sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch drei Deutsche. Die Behörden sprachen am Freitag von acht Bomben, die binnen weniger Stunden an verschiedenen Orten des Königreichs explodiert seien. Vier davon detonierten demnach in Hua Hin, zwei weitere auf der Insel Phuket - beides beliebte Urlaubsziele
In Hua Hin waren zunächst am Donnerstagabend in einem Kneipenviertel zwei Bomben explodiert. Dabei war nach Polizeiangaben eine Thailänderin getötet worden. 22 Menschen wurden verletzt, wie eine Sprecherin sagte. Unter den Verletzten seien zwei Niederländerinnen und fünf weitere Ausländer. Am Freitagmorgen detonierten dann zwei weitere Sprengsätze, wobei nach Behördenangaben ein weiterer Mensch getötet wurde. Auch von der Urlauberinsel Phuket wurden am Morgen zwei Bombenexplosionen gemeldet; Informationen zu Opfern gab es von dort zunächst nicht.
Mehrere hundert Kilometer von Hua Hin entfernt explodierte im Süden von Thailand eine weitere Bombe. Die Explosion habe eine städtische Angestellte getötet, teilte der Gouverneur der Provinz Surat Thani, Wongsiri Promchana, mit. Der Sprengsatz sei in einem Blumenbeet vor dem Revier der Küstenpolizei in die Luft gegangen. Er vermute einen Zusammenhang mit den anderen Explosionen, sagte der Gouverneur. Auch in der südthailändischen Provinz Trang sei eine Bombe explodiert, wobei ein Mensch getötet worden war.
Das Auswärtige Amt riet am Freitag zu "äußerster Vorsicht" und empfahl Reisenden, öffentliche Plätze und Menschenansammlungen zu meiden. Weitere Anschläge könnten nicht ausgeschlossen werden. Es gibt in Thailand immer wieder vereinzelte Bombenanschläge, doch bisher richteten sie sich selten gegen Touristen.
Die Anschläge erfolgten wenige Tage nach dem umstrittenen Verfassungsreferendum
Die Anschläge erfolgten einen Tag vor dem Feiertag zu Ehren des Geburtstags von Königin Sirikit. Vor Kurzem hatte es zudem ein umstrittenes Referendum über eine von der regierenden Militärjunta ausgearbeitete Verfassung gegeben, die die Macht der Militärjunta stärkt. Sie hatte 2014 nach einer Phase blutiger Unruhen die Macht ergriffen und hält sich selbst zu Gute, das Königreich wieder zu Stabilität und Ordnung geführt zu haben. Allerdings ist es auch dem Militär nicht gelungen, den seit Jahren im äußersten Süden des Landes schwelenden Aufstand muslimischer Rebellen in den Griff zu bekommen.
In dem Konflikt sind bereits mehr als 6500 Menschen getötet worden. Vor knapp einem Jahr wurden bei einem Anschlag in Bangkok zudem an einem beliebten Hindu-Schrein 20 Menschen getötet, die meisten davon ausländische Touristen. Es war der blutigste Anschlag der jüngeren Geschichte des Landes. Die Behörden machen zwei Uiguren aus dem Westen Chinas dafür verantwortlich. Die beiden Männer, die demnächst vor Gericht erscheinen sollen, bestreiten jedoch jede Verwicklung.