Sturmtief "Xynthia":Orkan wütet über Europa - mehr als zehn Tote

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Das Sturmtief Xynthia fegt über Europa hinweg: Auf der Iberischen Halbinsel kamen mindestens 13 Menschen ums Leben. Jetzt hat das Unwetter Deutschland erreicht.

Orkantief Xynthia hat in Rheinland-Pfalz und im Saarland erhebliche Schäden angerichtet. In Landau wurde eine etwa 30 Jahre alte Frau sehr schwer verletzt, als sie ein Eisentor schließen wollte und der Sturm dies aus der Verankerung riss. Am stärksten wüteten die Sturm- und Orkanböen in der Eifel und im Hunsrück. Zahlreiche Straßen mussten wegen entwurzelter Bäume gesperrt werden. "Die Bäume knicken um wie die Streichhölzer", hieß es beim Lagezentrum in Mainz. Mancherorts fiel der Strom aus.

"Alles was laufen und fahren kann, ist unterwegs. Es gehen dauernd Notrufe ein, die Feuerwehren sind alle unterwegs und die Strom-Reparaturtrupps auch." Im Saarland wurden zahlreiche Fahrzeuge von umfallenden Bäumen beschädigt. "Wir haben noch keinen Überblick", sagte ein Polizeisprecher. Verletzt worden sei hier aber bislang niemand.

Meteorologe Peter Hartmann vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach warnte vor Spaziergängen im Wald. Bewegliche Sachen sollten nicht draußen herumliegen. "Und wer nicht Auto fahren muss, sollte es besser vermeiden." Die Orkanstärke werde sich zwar über der Mitte Deutschlands abschwächen, dennoch sei Xynthia ein Sturmtief, "wie man es nicht jedes Jahr hat".

In Frankreich sind dem Sturm Xynthia - dem schlimmsten Unwetter seit mehr als zehn Jahren - mindestens neun Menschen zum Opfer gefallen. An den Küsten habe der Wind eine Geschwindigkeit von bis zu 150 Stundenkilometer erreicht, berichtete der Sender France-Info. Ein junger Mann sei von einem umstürzenden Baum erschlagen worden. Mehrere Menschen ertranken, unter anderem auch eine 88-jährige Frau und ein Kind. An der Atlantikküste gab es zahlreiche Überschwemmungen, Menschen retteten sich auf Hausdächer.

In Spanien und Portugal waren durch die Unwetter vier Menschen ums Leben gekommen. Die Orkanböen hatten in der Nacht Geschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometern erreicht. In Spanien starben zwei Männer, als ihr Auto gegen einen umgestürzten Baum prallte. Eine 82-jährige Frau wurde von einer umstürzenden Mauer erschlagen. Im Norden Portugals tötete ein abbrechender Ast einen zehnjährigen Jungen.

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