Sturmtief:Mindestens vier Tote durch Unwetter in Großbritannien

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Ein Mann watet durch eine überflutete Straße in Morlaix in der Bretagne. Das Stadtzentrum steht 1,40 Meter unter Wasser. (Foto: AFP)

Heftige Stürme sorgen in Großbritannien und Frankreich für Schäden. In Großbritannien kamen mindestens vier Menschen ums Leben, in Frankreich sind 240.000 Haushalte ohne Strom. Auch Deutschland stehen stürmische Weihnachten bevor.

Durch heftige Stürme in Großbritannien und Frankreich sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Im Nordwesten Englands ertrank ein Mann in einem Hochwasser führenden Fluss, wie die Polizei mitteilte. Auch im Norden von Wales wurde eine Frau vom Hochwasser fortgerissen. Zwei weitere Menschen starben bei Autounfällen, die durch das Unwetter verursacht worden waren.

Die französischen Schifffahrtsbehörden teilten mit, vor der Nordwestküste Frankreichs sei bei Windgeschwindigkeiten von knapp 120 Stundenkilometern ein russischer Seemann von einem beschädigten Containerschiff gestürzt. Die Suche nach ihm sei am Montagabend eingestellt worden. Aus dem nordfranzösischen Département Calvados wurde der Tod eines zwölfjährigen Kindes durch den Einsturz einer Mauer gemeldet. Es sei aber unklar, ob das Unglück mit dem Unwetter zusammenhänge, teilten die Behörden mit.

Wegen des Sturmtiefs "Dirk" galt am Dienstag noch in 16 französischen Départements die zweithöchste Alarmstufe orange. Im Norden und Nordwesten Frankreichs waren am Morgen von Heiligabend noch etwa 240.000 Haushalte ohne Strom, wie der Versorger ERDF mitteilte.

Die britische Wetterbehörde rief für viele Gebiete in Südengland und Wales ebenfalls Alarmstufe orange aus. In etwa 150.000 Haushalten fiel der Strom aus. Die Stürme sorgten ausgerechnet zur Weihnachtszeit für Verkehrsbehinderungen. Der Fährhafen im südenglischen Dover wurde geschlossen. Die Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick rechneten mit Verzögerungen. Die Flüge von und nach Lille im Norden Frankreichs wurden gestrichen, auch im bretonischen Brest war der Flugverkehr beeinträchtigt. Mehrere Zugverbindungen in der Bretagne wurden unterbrochen.

In Deutschland wird Weihnachten stürmisch und regnerisch

Den Deutschen beschert das Wetter zu Weihnachten Sturm und Regen bei milden Temperaturen um etwa zehn Grad Celsius. "In diesem Jahr dominiert ein mächtiger Tiefdruckkomplex aus dem Orkantief "Dirk" und seinem Randtief "Christian" über der Bretagne unser Weihnachtswetter mit milder Meeresluft", sagte der Meteorologe Thomas Ruppert vom Deutschen Wetterdienst.

Über Weihnachten werde "Dirk" nach Norden wandern. "So ist für genug Regen gesorgt, und in höheren Lagen fällt Schnee", sagte Ruppert. Nachdem an Heiligabend der Wind auf den Bergen Orkanstärke erreicht, wird der erste Weihnachtsfeiertag am Mittwoch völlig verregnet. Oberhalb von 1300 Metern fällt Schnee. Am Donnerstag lässt der Regen in den meisten Regionen allmählich nach, aber in Bayern bleibt es nass, und in den Alpen schneit es oberhalb von 700 Metern ergiebig.

Am Freitag erwarten die Meteorologen das nächste Sturmtief bei den Britischen Inseln. Seine Ausläufer greifen auf Deutschland über. Insgesamt werde es windig bis stürmisch bleiben, vor allem an der See und im Bergland. Bis ins neue Jahr werde sich daran nichts ändern.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/kjan - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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