Sturmschäden auf Sylt:Xaver holte sich Land

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Teile einer Aussichtsplattform und einer Treppe liegen am Strand von Hörnum auf einer beschädigten Düne. "Christian" und "Xaver" haben der Nordseeinsel zugesetzt. (Foto: dpa)

Nicht nur Treppen und Aussichtsplattformen sind zerstört, auch die Dünen haben stark gelitten. Fast 60 Prozent der Sylter Westküste wurden durch die Sturmtiefs "Christian" und "Xaver" geschädigt.

Gut eine Woche nach Orkantief "Xaver" wird deutlich, welche Schäden er auf der besonders betroffenen Insel Sylt angerichtet hat. Vor allem die Westküste hat gelitten: Nach Angaben des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) haben die drei Sturmfluten am 5. Dezember an 57 Prozent der Westküste Vordünenabbrüche verursacht.

Insgesamt 21 Kilometer seien betroffen. Auf einer Strecke von vier Kilometern seien zudem Randdünen abgebrochen. Demnach gab es an der Westküste der Hörnum-Odde Verluste von bis zu 40 Metern. Neben den Schäden hat der LKN auch einen Rekordwert verzeichnet. Mit sechs Metern gab es den höchsten Seegang seit Beginn der Aufzeichnungen 1987.

Starke Schäden im Süden der Insel bestätigt auch Wilfried Liebing, Vorsitzender des Küsten- und Katastrophenschutzausschusses der Gemeinde Hörnum. "Definitiv haben wir mit "Christian" und "Xaver" 70 Meter Dünen verloren", sagte Liebing. Eine Randdüne sei fünfmal durchgebrochen. "Auf der Ostseite ist eine kleine Randdüne ganz verschwunden." Das Tetrapodenlängswerk - riesige Betonklötze, die den kleinen Ort schützen - solle nun um 150 Meter verlängert werden.

Die Zusammenarbeit mit LKN und Kommunalpolitik laufe aber "sehr zufriedenstellend", findet Liebing. "Die Ortslage ist erstmal gesichert." Die Kosten für die Maßnahmen zu Sicherung und Wiederherstellung der Küstenlinie stünden noch nicht fest.

Strände sind wieder frei zugänglich

Auch bei der Gemeinde Sylt liegt noch keine entsprechende Übersicht vor. Absperrungen gebe es mittlerweile kaum noch, sagte Gabriele Gotthardt, Leiterin des Ordnungsamtes. Kleine Waldgebiete dürften zwar noch nicht betreten werden, die Strände seien aber frei zugänglich.

In Keitum an der Ostseite der Insel liegen dagegen noch die Sandsäcke. Dort war es während des Orkans am Kliff zu einem Wassereinbruch gekommen. Der Landschaftszweckverband wolle nun die Wege im betroffenen Gebiet wieder in Ordnung bringen und das gesamte Gelände neu gestalten, sagte Gotthardt. Trotz aller Schäden sei das Unwetter insgesamt glimpflich verlaufen.

Für Weihnachten hat Wilfried Liebing aus Hörnum einen Wunsch: Wind ja, wenn es sein muss, aber bitte nicht wieder von West - "wir hoffen, dass wir Ostwind bekommen und keinen Westorkan - das wäre unser Weihnachtstraum."

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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