Streit über Glaubensfragen:Ausschreitungen in Flüchtlingsheim im thüringischen Suhl

  • In der Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge im thüringischen Suhl ist es zu Ausschreitungen gekommen.
  • Anlass für den Streit, an dem etwa 50 Personen beteiligt waren, waren Glaubensfragen.

In einem Flüchtlingsheim im thüringischen Suhl sind am Mittwochabend Krawalle ausgebrochen. Wie ein Sprecher der Polizei in Erfurt sagte, löste ein Bewohner der Einrichtung die Gewalt aus, der einige Seiten aus einem Koran herausgerissen haben soll. Daraufhin seien einige andere Bewohner der Erstaufnahmestelle auf den Mann losgegangen. Dieser habe sich dann in die Hauswache der zivilen Wachschützer vor Ort gerettet, die aufgebrachte Menge habe aber versucht, dort einzudringen.

Schließlich sei die Polizei eingeschritten. Die Wut der Bewohner habe sich dann gegen die Polizei gerichtet, berichtete der Sprecher. Etwa 50 Menschen hätten die Beamten mit Steinen beworfen und seien mit Eisenstangen auf sie losgegangen. Mehrere Streifenwagen wurden beschädigt. Es gab mehr als zehn Verletzte, darunter mindestens drei Polizeibeamte.

Das Gerücht, dass aufgebrachte Bewohner der Aufnahmestelle später in die Stadt gezogen seien, hätte sich als Falschinformation herausgestellt, sagte der Polizeisprecher. Für den Einsatz seien auch Beamte aus anderen Teilen Thüringens mobilisiert worden. Zur genauen Zahl wollte sich der Sprecher nicht äußern. Auch die Zahl der Bewohner der Erstaufnahmestelle teilte er nicht mit.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/sks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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