Sternenhimmel:Nur mit dir

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SZ-Grafik (Foto: SZ-Grafik)

Der Stern Alpha Centauri hat den Zwergstern Proxima als treuen Begleiter. Proxima wiederum besitzt einen Planeten, von dem er alle 11,2 Tage umrundet wird. Über Himmelskörper, die an Zwergsternen zerren.

Von Helmut Hornung

Alpha Centauri zählt zu den bekanntesten Sternen. Denn sein Licht benötigt lediglich 4,34 Jahre, um zur Erde zu reisen. Knapp unterboten wird dieser Rekord nur noch von einer schwach leuchtenden Sonne, die möglicherweise durch Schwerkraftfessel an Alpha Centauri gebunden ist. Dieser rote Zwergstern namens Proxima lässt sich mit bloßem Auge nicht beobachten. Entdeckt hat ihn Robert Innes 1915 auf einer Fotoplatte, die am Observatorium im südafrikanischen Transvaal aufgenommen worden war. Die Entfernung zu dem Fixstern beträgt 4,24 Lichtjahre, umgerechnet 40 Billionen Kilometer. Auf der Oberfläche von Proxima Centauri kommt es ständig zu Flares - starken Gaseruptionen, die seine Helligkeit schwanken lassen. Deswegen haben die Astronomen den Stern über Jahrzehnte hinweg genau unter die Lupe genommen. Seit Mitte der 1990er-Jahre suchten sie zudem in seiner Umgebung nach Planeten.

Im Jahr 2013 fand ein Team dann Hinweise auf die mögliche Existenz von Planeten mit Umlaufzeiten von 11,2, 13,6 und 18,3 Tagen. Ein ganzes Sonnensystem? Oder nur Störeffekte in den Daten? Eine intensive Messkampagne sollte das klären - mit Erfolg: Während 54 Nächten maß ein Detektor namens Harps am 3,6-Meter-Teleskop der Europäischen Südsternwarte das winzige Hin- und Herpendeln von Proxima Centauri, hervorgerufen durch einen kleinen Himmelskörper, der an ihm zerrt. Der Planet besitzt die 1,3-fache Erdmasse und umrundet seinen Stern im Abstand von sieben Millionen Kilometern alle 11,2 Tage.

Merkur steht am Monatsanfang tief am morgendlichen Osthimmel. Venus spielt die Rolle als Abendstern, allerdings wegen ihrer niedrigen Position am südwestlichen Firmament recht unauffällig. Mars im Schützen zeigt sich am Abend, Jupiter in der Jungfrau erscheint um die Monatsmitte am Morgen im Osten; am 11. Oktober begegnet er Merkur. Saturn im Schlangenträger verabschiedet sich Ende des Monats vom Abendhimmel. Uranus in den Fischen kommt am 15. Oktober in Opposition zur Sonne und ist die ganze Nacht sichtbar, Neptun im Wassermann findet man in der ersten Nachthälfte. Der Fahrplan des Erdtrabanten: erstes Viertel am 9., Vollmond am 16., letztes Viertel am 22. und Neumond am 30. Oktober. Am 8. Oktober erreichen die Delta-Draconiden ihr Maximum, bis zu 500 Sternschnuppen können pro Stunde aufleuchten.

© SZ vom 05.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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