Sternenhimmel:ISS gucken

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(Foto: SZ-Grafik)

Im März wird die Raumstation für kurze Zeit am Himmel sichtbar. Wer fernab den Lichtern der Stadt nach oben schaut, entdeckt hin und wieder Himmelskörper, die recht rasch vorüberziehen.

Von Helmut Hornung

Wer fernab den Lichtern der Stadt nach oben schaut, entdeckt hin und wieder Himmelskörper, die recht rasch vorüber ziehen. Manchmal werden sie auf ihrer Bahn heller oder dunkler, immer gleiten sie lautlos dahin. Dahinter stecken meist Satelliten, die in einigen Hundert Kilometern Höhe um die Erde kreisen - selbst geben sie kein Licht ab, sondern sie reflektieren die Strahlen der Sonne.

Besonders auffällig sind die 66 Iridium-Satelliten. Die besitzen drei große Antennen aus Aluminium, jeweils überzogen mit einer silberfarbenen Teflonschicht. Unter günstigem Winkel des Sonnenlichts wird der Beobachter am Boden von einem gleißenden Kegel überstrichen: Für fünf bis 20 Sekunden blinkt der Satellit auf und glänzt dabei ungefähr 50-mal heller als der Planet Venus. Und dann ist da noch die Internationale Raumstation: Mit 27 600 km/h rast sie in etwa 400 Kilometer Höhe einmal in 90 Minuten um die Erde. Dabei überfliegt die mit sechs Menschen besetzte ISS unterschiedliche Gebiete unseres Planeten, der sich unter ihr hindurch dreht. Gelegentlich taucht die Station auch am Nachthimmel über Deutschland auf. Dabei zieht sie stets von Westen nach Osten und kann während ungefähr fünf Minuten fast so hell werden wie die Venus.

Die Höhe über dem Horizont hängt vom Beobachtungsort ab. So ergibt sich der nächste günstige Termin für eine Sichtung von München aus am 7. März: Da wird die ISS kurz nach 5.29 Uhr im West-Süd-Westen sichtbar, erreicht zwei Minuten später ihren höchsten Punkt und verschwindet kurz vor 5.35 Uhr wieder. Dabei wandert sie nah am Jupiter in der Jungfrau vorbei und durchquert unter anderem die Sternbilder Herkules und Schwan. (Einen Satellitenrechner für jeden Ort gibt es unter www.heavens-above.com.)

Noch strahlt Venus am Abend hell im Südwesten. Um den 20. März verschwindet sie für das bloße Auge, taucht aber Ende des Monats als Morgenstern im Osten auf. Ebenfalls am 20. März wird Merkur sichtbar; am 29. gegen 21.15 Uhr lohnt der Blick zum Westhorizont, dann stehen Merkur und die schmale Mondsichel dicht nebeneinander. Mars wandert von den Fischen in den Widder und glimmt abends tief im Westen. Jupiter in der Jungfrau geht zur Monatsmitte gegen 20.35 Uhr auf, Saturn im Schützen erst zweieinhalb Stunden nach Mitternacht. Uranus und Neptun bleiben unsichtbar. Der Fahrplan des Mondes: Erstes Viertel am 5., Vollmond am 12., Letztes Viertel am 20. und Neumond am 28. März.

© SZ vom 02.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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