Spiegelglatte Straßen:Wintermärchen wird zum Albtraum

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Blitzeis und Nässe haben am Montagmorgen für Chaos auf deutschen Straßen gesorgt. Bei zahlreichen Verkehrsunfällen gab es Dutzende Verletzte, in Niedersachen starben zwei Menschen.

Steigende Temperaturen sorgen zum Wochenstart auf Deutschlands Straßen für massive Verkehrsprobleme. Während in einigen Regionen am Montagmorgen noch Überbleibsel der Schneeverwehungen auf den Straßen lagen, machten andernorts überfrierende Nässe und Blitzeis den Autofahrern zu schaffen.

Der Winter hat Deutschlands Straßen fest im Griff. (Foto: dapd)

Nahe dem niedersächsischen Gifhorn kamen in der Nacht zwei Menschen ums Leben, als ein Kleinbusfahrer beim Überholen auf glatter Fahrbahn ins Schleudern geriet und gegen zwei Bäume raste. Zwei Frauen im Alter von 51 und 63 Jahren starben. Der 50-jährige Fahrer, seine 19-jährige Tochter und eine 55-jährige Frau wurden schwer verletzt.

Zudem gab es mehrere Glätteunfälle auf der Autobahn 29 Oldenburg-Wilhelmshaven binnen nur zwei Stunden. Weiter nördlich in Schleswig-Holstein registrierten die Polizeibehörden das erste Blitzeis. Lastwagen blieben auf den spiegelglatten Fahrbahnen liegen. "Die Streudienste kümmern sich aber", sagte ein Polizeisprecher in Kiel.

Nach Angaben des Verkehrsdienstes in Stuttgart kam es schon am Morgen vermehrt zu Unfällen. Zumeist blieb es bei Blechschäden, Menschen wurden nicht verletzt. Straßen im Schwarzwald seien teilweise unbefahrbar durch den hochgetürmten Schnee und auch bei Freiburg gebe es vereiste Straßen.

Auch in Bayern, so etwa in Augsburg, Regensburg und Würzburg, kam es zu mehr als einem Dutzend Unfälle. Allein vier Menschen wurden schwer verletzt, als eine Großraumlimousine bei der Auffahrt auf einen Autobahn-Parkplatz bei Würzburg ins Schleudern geriet und einen parkenden Sattelzug prallte. Zwei weitere Personen wurden leicht verletzt.

Der Winter hat auch Nordrhein-Westfalen fest im Griff. Bereits am Sonntag kam es zu 316 Unfällen. Dabei wurden sechs Personen schwer verletzt. Der Schaden betrage insgesamt etwa 1,1 Millionen Euro, teilten die Behörden mit. In Wuppertal stürzten etliche Bäume unter der Last von Schnee auf die Straßen, Äste versperrten Fahrbahnen. Dadurch wurden Zufahrten zu Einsatzstellen von Feuerwehr und Rettungsdiensten stark behindert.

Im Süden Deutschlands werden jetzt heftige Niederschläge erwartet. In Baden-Württemberg sagten die Meteorologen sogar Alarmstufe Rot voraus: Dort könnten sich Schneefälle in Regenschauer verwandeln und teilweise 60 Liter pro Quadratmeter auf den Boden prasseln. "Es ist dabei mit massivem Tauwetter zu rechnen, so dass es nach den Schneefällen zu größeren Überflutungen kommen kann. Auf noch gefrorenen Böden kann das Wasser zudem kaum versickern", teilte die Unwetterzentrale Meteomedia mit. Und auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagte für den Süden Schnee, Schneematsch und überfrierende Nässe voraus.

© sueddeutsche.de/dpa/aho - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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