Spartanburg:Angekettete Frau befreit - US-Polizei ist Serienmörder auf der Spur

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Auf diesem Grundstück in Spartanburg wurde die angekettete Frau gefunden. (Foto: AP)
  • Im US-Bundesstaat South Carolina soll ein 45-Jähriger eine Frau wie einen Hund angekettet haben.
  • Die seit August vermisste Frau war vergangene Woche in einem Container gefunden worden. Auf dem Grundstück entdeckte die Polizei zudem die Leiche ihres Freundes.
  • Die Ermittler glauben, der vorbestrafte Immobilienmakler könnte auch für einen Vierfachmord verantwortlich sein, der die Polizei seit 13 Jahren beschäftigt.

Auf seiner Webseite gab sich der Mann als seriöser Immobilienmakler aus - breit lächelnd und im Nadelstreifenanzug. Wer Häuser in und um Spartanburg oder Greenville am Fuß der Appalachen verkaufen wolle, hieß es dort, der sei bei ihm an der richtigen Adresse. Inzwischen ist die Webseite nicht mehr erreichbar und der 45 Jährige mit den kurzen braunen Haaren sitzt in Untersuchungshaft. Der Immobilienmakler sei mit höchster Wahrscheinlichkeit ein für mindestens sieben Tote verantwortlicher Serienmörder, sagt die Polizei in Spartanburg. Sein waldreiches Grundstück in der Nähe der kleinen Stadt Woodruff ist wohl Tatort und Grab zugleich.

Zuerst hatten die Ermittler dort in der vergangenen Woche eine 30 Jahre alte Frau entdeckt - in einem Metallcontainer und angekettet wie ein Hund, mit einer Kette um den Hals. Sie sei zwei Monate in dem neun Meter langen und vier Meter breiten Container eingesperrt gewesen, hin und wieder mit Essen versorgt worden und "offensichtlich traumatisiert", sagte der Sheriff des Bezirks Spartanburg. Auf dem Grundstück wurde zudem eine Leiche entdeckt, die später als der Freund der 30-Jährigen identifiziert wurde.

Seit August waren sie und ihr Freund vermisst worden. Hinweise in sozialen Netzwerken und Handydaten hatten die Ermittler auf das Grundstück des Immobilienmaklers geleitet. Als sie an den Container klopften, schrie die Frau um Hilfe. Sie erzählte der Polizei, dass der Immobilienmakler ihren Freund vor ihren Augen erschossen habe und dass es weitere Opfer geben könne. Die Ermittler nahmen den Mann fest. Kurz darauf fanden sie auf dem Grundstück die verscharrte Leiche des Freundes der 30-Jährigen.

Bei dem Immobilienmakler handelt es sich um einen registrierten Sexualstraftäter, der als Jugendlicher eine 14-Jährige eingesperrt und sexuell missbraucht haben soll. Der Sheriff sagte auf einer Pressekonferenz, der 45-Jährige könnte für bis zu sieben Tötungsdelikte verantwortlich sein. So muss er sich unter anderem wegen eines Vierfachmordes verantworten, der die Polizei und die Ermittlungsbehörden seit 13 Jahren beschäftigt. Das Rätselraten bei diesem Verbrechen habe nun ein Ende, sagte Wright. "Er hat uns Dinge erzählt, die niemand anders wissen dürfte."

Der Mann zeigte den Behörden außerdem zwei weitere Grabstätten auf seinem großen Grundstück, zusammen mit der am Freitag gefundenen Leiche und dem Vierfachmord könnte er also sieben Morde begangen haben. Ob in den beiden Grabstätten sterbliche Überreste gefunden wurden, blieb zunächst aber unklar. Auf dem Gelände entdeckten die Ermittler zudem zahlreiche Waffen und Munition.

© SZ.de/AFP/dpa/afis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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