Sony Music:Kesha: "Habt keine Angst davor zu sprechen"

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Sängerin Kesha bedankt sich für die Unterstützung. (Foto: dpa)
  • Sängerin Kesha bedankt sich auf Facebook für Anteilnahme und Unterstützung.
  • Sie befindet sich in einem Rechtsstreit mit Sony und ihrem Produzenten Lukasz Gottwald, dem sie vorwirft, sie jahrelang sexuell missbraucht zu haben.
  • Ein Gericht hat bereits entschieden, dass sie nicht aus ihrem Vertrag mit Sony Music aussteigen darf, solange das Verfahren wegen Missbrauchs nicht entscheiden ist.

Die US-Sängerin Kesha, die ihrem Produzenten unter anderem sexuellen Missbrauch vorwirft, hat sich für die Unterstützung ihrer Anhänger bedankt. "Ich kann nicht glauben, dass sich so viele Leute weltweit die Zeit genommen haben, mir Liebe und Rückhalt zu geben", schrieb die Musikerin auf Facebook. "Anderen Entertainern, die bewusst ihre Karriere aufs Spiel gesetzt haben, indem sie mich unterstützen, bin ich für immer dankbar."

Kolleginnen wie Lady Gaga und Adele haben ihrer Kollegin zuletzt öffentlich den Rücken gestärkt. Taylor Swift hat sogar 250.000 Dollar gespendet, um ihr in dem Rechtsstreit zu helfen. Auch in den sozialen Netzwerken ist die Unterstützung und Anteilnahme für die Sängerin überwältigend.

Dass das neu und ungewöhnlich ist, analysiert Britta Helm auf Zeit Online. Bei den meisten Vergewaltigungs- und Missbrauchsfällen stehe Aussage gegen Aussage, Beweise gibt es selten. Die Diskussion drehe sich dann innerhalb kürzester Zeit nur noch um die Glaubwürdigkeit der Frau. Dass der Anteil an erfundenen Vorwürfen im einstelligen Bereich liege und dass noch keine Frau als Missbrauchsopfer reich und berühmt geworden sei, falle unter den Tisch. Helm schreibt: "Dieses gesellschaftliche Klima, das sexualisierte Gewalt nicht nur duldet, sondern sich im Zweifel lieber auf die Seite der Täter stellt, nennt man Rape Culture: Vergewaltigungskultur." Die Unterstützung durch die Kolleginnen, vor allem durch die millionenschwere Taylor Swift, setze ein deutliches Zeichen dagegen.

In ihrem Facebook-Posting beschreibt auch Kesha jene Rape Culture. Sie wünsche sich, dass alle Menschen ohne Angst über Missbrauch sprechen könnten, doch: "Leider glaube ich, dass mein Fall niemandem, der missbraucht wurde, Mut machen wird, darüber zu sprechen - und das ist ein Problem." Gerade deswegen ruft sie Missbrauchsopfer aber dazu auf, die Öffentlichkeit zu suchen und verspricht ihnen ihre Unterstützung.

Die Sängerin versucht derzeit gerichtlich, sich von ihrem Produzenten Lukasz Gottwald, bekannt als "Dr. Luke", zu lösen, weil er sie jahrelang manipuliert und auch missbraucht haben soll. Der Manager zog dagegen wegen Verleumdung und Vertragsbruchs vor Gericht. Er wirft der Sängerin vor, ihn unter Druck zu setzen, um vorzeitig aus ihrem Vertrag aussteigen zu können.

Auch Gottwald nutzte die sozialen Netzwerke für ein öffentliches Statement. Vor einigen Tagen schrieb er, es sei eine Schande, dass so viel spekuliert werde, ohne dass jemand die Fakten kenne.

Gottwald warf ihnen auf Twitter vor, sich den Anschuldigungen aus Geldgier anzuschließen und schrieb weiter:

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Das Urteil im Verfahren um sexuellen Missbrauch steht noch aus.

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