Wegen eines großen Brandes in einer Barackensiedlung in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul sind etwa 500 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Dutzende Behausungen in der Siedlung Guryong im Süden der Millionen-Metropole seien bei dem Feuer am frühen Freitagmorgen niedergebrannt, berichten südkoreanische Sender und die nationale Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die Feuerwehr. Die Menschen, die ihre Häuser verloren haben, würden vorübergehend in nahe gelegenen Hotels untergebracht, so die Feuerwehr. Nach ihren Angaben gab es weder Tote noch Verletzte.
Der Hauptbrand in dem Armenviertel wurde laut Feuerwehr mit Hilfe von 53 Löschfahrzeugen und zehn Hubschraubern gelöscht. Warum das Feuer ausbrach, ist noch nicht bekannt. Bilder zeigen, wie in einem Bezirk der Siedlung dichte Rauchschwaden aufstiegen.

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Regierungssprecherin Kim Eun-hye teilte mit, dass Südkoreas Präsident Yoon Suk-yeol dazu aufgerufen habe, alle Anstrengungen zu unternehmen, um den Schaden zu begrenzen und alle verfügbaren Feuerwehrleute zu mobilisieren. Der Präsident befindet sich derzeit auf dem Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos.
Laut der Agentur Yonhap ist Guryong die letzte verbliebene Barackensiedlung in Seoul. In dem Dorf gab es Berichten zufolge noch mehr als 660 Haushalte. Die meisten Behausungen seien behelfsmäßig errichtet worden. Viele von ihnen bestehen aus Sperrholzplatten mit teilweise gemauerten Wänden. Im Inneren befinden sich brennbare Materialien wie Vinyl, Styropor, Gasflaschen und Kohle. Die Häuser sind außerdem aneinander angebaut, was das Risiko einer schnellen Ausbreitung des Feuers erhöht.
In der Siedlung gab es in den vergangenen Jahren mehrere Brände
In dem Dorf Guryong brannte es seit 2009 mindestens 16 Mal. 2014 kam nach Angaben von Yonhap ein Bewohner bei einem Feuer ums Leben. Im März 2022 brannten elf Häuser ab und ein Teil des nahe gelegenen Waldes wurde zerstört.
Die Siedlung befindet sich in direkter Nachbarschaft des als "Reichenviertel" bekannten Bezirks Gangnam. Sie entstand in den 1980er-Jahren, als ärmere Bewohner infolge großangelegter Stadtentwicklungsprojekte ihre Wohnungen verlassen mussten.