Schwere Erdstöße:Tote und Verletzte bei Erdbeben in Spanien

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Bei einem Erdbeben der Stärke 5,3 kamen in der südspanischen Region Murcia mindestens acht Menschen ums Leben, mehr als 160 wurden verletzt. Es ist das schwerste Erdbeben in Spanien seit mehr als fünfzig Jahren. Der Erdbebenherd lag nahe der Erdoberfläche.

Beim schlimmsten Erdbeben in Spanien seit 55 Jahren sind im Südosten des Landes mindestens acht Menschen ums Leben gekommen, mehr als 160 wurden verletzt. Das Beben hatte die Stärke 5,3 und ließ mehrere Häuser einstürzen. Zahlreiche Menschen wurden obdachlos.

Am stärksten von den Erdstößen betroffen war die Stadt Lorca in der Region Murcia. In einem Altenheim und einem Krankenhaus der 100.000-Einwohner-Stadt wurden mehrere Menschen verletzt. Die Gebäude mussten geräumt werden - viele Patienten wurden in andere Krankenhäuser verlegt. "Alle Leute sind auf der Straße", berichtete ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur dpa. "Es herrscht große Angst."

Die spanische Regierung schickte eine Sondereinheit des Militärs ins Erdbebengebiet. Die wichtigste Autobahn der Region wurde gesperrt, weil in einem Tunnel Gesteinsbrocken von der Decke auf die Fahrbahn gestürzt waren. In Fahrbahnen und Talbrücken taten sich Risse auf. In Lorca stürzte das Dach einer Kirche ein, auch die historische Burg der Stadt wurde beschädigt.

Glück hatte ein Team des spanischen Fernsehsenders TVE. Während der Live-Berichterstattung stürzte im Rücken des Berichterstatters der Glockenturm einer Kirche aus mehreren Metern Höhe zu Boden. Den TV-Reportern hatten heruntergestürzte Balkons und von Ziegelsteinen begrabene Autos als makabere Kulisse gedient.

Kurz vor den Erdstößen am Mittwoch hatte es in der Region Murcia bereits ein Beben der Stärke 4,5 gegeben. Dabei waren zunächst nur geringfügige Schäden entstanden. Die Epizentren der beiden Beben lagen nach Angaben des nationalen Geographie-Instituts in unmittelbarer Nähe. Am Abend wurden außerdem Dutzende Nachbeben registriert.

Erschütterungen bis nach Madrid spürbar

Die schweren Erdstöße waren abgeschwächt auch in der Regionalhauptstadt Murcia, in Cartagena, Almería, Albacete und sogar noch in Madrid zu spüren. Der Erdbebenexperte Emilio Carreño erläuterte, das Beben habe besonders großen Schaden verursacht, weil der Erdbebenherd nicht tief unter der Erde, sondern relativ nahe an der Oberfläche gelegen habe. Nach ersten Angaben der weltweit registrierenden US-Erdbebenwarte USGS lag das Zentrum des Bebens in einer Tiefe von nur etwa einem Kilometer, etwa 50 Kilometer südwestlich von Murcia.

Luis Eugenio Suárez, Präsident des spanischen Geologen-Verbandes, betonte, bei den Erdstößen hätte es eigentlich keine Toten geben dürfen. Die Region Murcia hätte auf ein Beben dieser Art besser vorbereitet sein müssenen. Dass die Erdstöße Häuser zum Einsturz bringen konnten, sei darauf zurückzuführen, dass die betroffenen Bauwerke schon vorher Mängel aufgewiesen hatten.

In Spanien sind schwere Erdbeben relativ selten. Im Süden des Landes werden zuweilen schwächere Erdstöße registriert, die in der Regel aber keine Schäden anrichten. Murcia ist die am stärksten erdbebengefährdete Region in Spanien. Das jüngste Beben gilt als das verheerendste in Spanien seit mehr als fünf Jahrzehnten. Im April 1956 wurden in der Gegend von Granada zwölf Menschen getötet.

© sueddeutsche.de/dpa/feko - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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