Schleswig-Holstein:Unteroffizier soll zwei Bundeswehr-Soldatinnen vergewaltigt haben

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  • Ein 29-jähriger Bundeswehr-Soldat ist vom Dienst suspendiert worden, weil gegen ihn wegen des Verdachts der Vergewaltigung ermittelt wird.
  • Die Tat soll sich auf einem Truppenübungsplatz in Schleswig-Holstein ereignet haben.

Die Staatsanwaltschaft in Kiel ermittelt gegen einen Bundeswehr-Soldaten, der beschuldigt wird, auf einem Truppenübungsplatz zwei Kameradinnen vergewaltigt zu haben.

Die Tat soll sich in der vergangenen Woche im Anschluss an eine Feier ereignet haben. Der Verdächtige, ein 29-jähriger Unteroffizier, soll sich nach der Party auf die Stube der Soldatinnen geschlichen haben und die beiden Frauen "sexuell angegangen" haben, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Dabei soll er ausgenutzt haben, dass seine Opfer stark alkoholisiert waren.

Der Unteroffizier ist in Mecklenburg-Vorpommern bei der Flugabwehrraketengruppe 21 stationiert. Die beiden Frauen, 18 und 22 Jahre alt, gehören demselben Luftwaffenverband an. Alle drei hielten sich zu einer Schießübung auf dem Bundesswehrstandort im schleswig-holsteinischen Todendorf auf. Daher ist auch die Staatsanwaltschaft in Kiel zuständig.

Den Ermittlern zufolge schweigt der Soldat zu den Vorwürfen. Die Bundeswehr hat ihn vorläufig vom Dienst suspendiert, wie ein Luftwaffen-Sprecher bestätigte. Kurz nach der Tat wurde der Verdächtige von den Feldjägern festgenommen und der Polizei übergeben. Die Möglichkeit eines Haftbefehls wurde geprüft, allerdings bestand nach Auffassung der Staatsanwaltschaft zu diesem Zeitpunkt keine Fluchtgefahr und der 29-Jährige kam wieder auf freien Fuß.

Allerdings wird weiter wegen einer "Sexualstraftat zum Nachteil einer oder mehrerer Frauen" gegen ihn ermittelt, wie der Sprecher der Kieler Staatsanwaltschaft sagt. Ein anderer Soldat soll die Tat mit seinem Smartphone gefilmt, dann allerdings gelöscht haben. Die Polizei beschlagnahmte das Handy, aber es sei nicht gelungen, die gelöschte Datei wiederherzustellen, weil offenbar eine spezielle Löschsoftware verwendet wurde, wie der Sprecher erklärte.

Weitere Zeugenbefargungen sowie ein Vergleich entnommener DNA-Proben und anderer Spuren sollen nun zeigen, ob sich der Tatvorwurf erhärten lässt.

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