Angriff in Florida:Mann erschießt Baby und drei weitere Menschen

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Polizisten haben am Tatort nahe der Stadt Lakeland im US-Bundesstaat Florida die Straße abgesperrt. (Foto: Michael Wilson/dpa)

Der Angreifer in Kampfmontur und schusssicherer Weste liefert sich auf einem Gelände in Lakeland im US-Staat Florida eine Schießerei mit der Polizei und ergibt sich schließlich.

Ein schwer bewaffneter Schütze hat am Sonntag im US-Bundesstaat Florida vier Menschen getötet, darunter ein Baby. Wie der Sheriff von Polk County, Grady Judd, in einer Pressekonferenz mitteilte, habe der Täter in der Nacht in einem Haus nahe der Stadt Lakeland einen Mann und eine Frau erschossen sowie ein Baby, das die Frau im Arm gehalten habe. Ein elf Jahre altes Mädchen sei durch mehrere Schüsse verletzt worden, habe aber überlebt. In einem weiteren Haus auf dem Grundstück habe der Angreifer eine weitere Frau getötet.

Der Mann habe sich auf dem Gelände mit Polizisten eine Schießerei geliefert und sich am Ende ergeben, sagte Judd. Er trug volle Kampfmontur inklusive einer schusssicheren Weste. Bei dem Schusswechsel mit den herbeigeeilten Polizisten seien Dutzende, wenn nicht Hunderte Schüsse gefallen. "Er kam für ein Feuergefecht", sagte Judd. "Wir wissen nicht warum."

Bei dem Schusswechsel mit der Polizei sei der Angreifer selbst verletzt worden. Nachdem er sich ergeben habe, sei er ins Krankenhaus gebracht worden. Dort habe er versucht, einem Polizisten die Waffe abzunehmen, und sei daraufhin ruhiggestellt worden.

Ex-Soldat war im Irak und Afghanistan im Einsatz

Nach ersten Erkenntnissen handele es sich bei dem Schützen um einen 33-jährigen Ex-Soldaten, der für das US-Militär im Irak und in Afghanistan im Einsatz gewesen sei. Der Mann habe gestanden, dass ihn die Opfer angefleht hätten, sie leben zu lassen, und dass er sie dennoch erschossen habe. Der Schütze habe auch angegeben, Metamphetamin genommen zu haben. Den ersten Ermittlungen zufolge sei bislang keinerlei Verbindung zwischen dem Täter und den Opfern bekannt. "Wir wissen nur, dass wir da einen verrückten Mann mit vielen Waffen hatten, der unschuldige Menschen erschoss", so Judd.

Judd sagte weiter, am Abend zuvor hätten die Bewohner des Hauses die Polizei gerufen, weil ein Mann mit einem Wagen vor dem Haus aufgetaucht sei und gesagt habe: "Gott hat mich geschickt, um mit einer Ihrer Töchter zu reden." Beim Eintreffen einer Polizeistreife sei der Verdächtige nicht aufzufinden gewesen. Wenige Stunden später sei es schließlich zu der brutalen Attacke gekommen. Judd bezeichnete den Angreifer als "herzlos" und "böse bis ins Mark". Er habe auch den Hund der Familie erschossen.

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