Schießerei in US-Wildpark:Leiche des mutmaßlichen Todesschützen gefunden

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Fieberhaft hat die Polizei nach dem Todesschützen im Mount-Rainier-Park gesucht, jetzt hat sie offenbar seine Leiche gefunden. Der ehemalige Soldat soll am Neujahrstag eine Wildhüterin erschossen und sich anschließend in den Nationalpark geflüchet haben. Dort wurde er tot im Schnee entdeckt.

In einem Nationalpark im Nordwesten der USA hat die Polizei offenbar die Leiche eines Mannes gefunden, der an Neujahr eine Waldhüterin erschossen haben soll. Ein "Verdächtiger" sei tot aufgefunden worden, müsse aber noch identifiziert werden, sagte eine Sprecherin des Mount Rainier National Parks. Er sei offenbar gestorben, während er sich auf seiner Flucht durch brusttiefen Schnee schleppte. Man habe ihn mit dem Gesicht im Schnee gefunden. Mit Schneeschuhen ausgerüstete Polizisten einer Spezialeinheit waren ihm auf den Fersen. "Er trug ein T-Shirt, Jeans und einen Tennisschuh - mehr nicht", erklärte Polizeisprecher Ed Troyer. Der Mann habe keine äußerlichen Wunden aufgewiesen.

Nach ihm hat die Polizei gesucht: Benjamin Colton Barnes. Jetzt wurde ein Toter gefunden - offenbar der mutmaßliche  Todesschütze. (Foto: REUTERS)

Die Polizei hatte den Park den ganzen Montag über durchsucht. Der Mann soll am Neujahrstag die 34-jährige Rangerin Margaret Anderson erschossen haben, als sie versuchte, ihn durch eine Straßensperre zu stoppen. Der Park südlich von Seattle im Bundesstaat Washington blieb auch einen Tag nach der Tat, geschlossen, wie der Park über den Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte - denn der Schütze blieb spurlos im Wald verschwunden.

Örtlichen Medienberichten zufolge handelte es sich bei dem Gesuchten um einen 24-jährigen ehemaligen Soldaten, der mehrfach vorbestraft ist. Bevor er in den Nationalpark kam, soll er im Ort Skyway nahe Seattle in eine Schießerei verwickelt gewesen sein, wie die Lokalzeitung KOMO News berichtete. Er soll zuvor bereits bei einer Fahrzeugkontrolle davongerast sein.

Augenzeugen berichteten der Polizei, der Mann sei am Silvesterabend aufgefordert worden, eine Party zu verlassen, sei dann zurückgekehrt, habe geschossen und vier Menschen verletzt. In dem rund 64 Kilometer südlich von Skyway gelegenen Mount Rainier National Park soll er in den Wald geflohen sein, nachdem er die Rangerin mit einem Sturmgewehr erschossen hatte.

Die Polizei fand ein Auto, in dessen Kofferraum Waffen, kugelsichere Kleidung und eine Überlebensausrüstung lagen. Ob es das Fahrzeug des Verdächtigen war, war zunächst unklar. In dem Park herrschten in der Nacht zum Montag Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt.

Nach dem Zwischenfall wurde der Park umgehend geschlossen, und die Polizei half den Besuchern, in Sicherheit herauszukommen. Rund 85 Menschen seien in einem Besucherzentrum des Parks untergebracht worden, bevor sie das Gebiet sicher verlassen konnten, sagte Parksprecherin Lee Taylor dem Sender CNN. Es seien aber noch Menschen im Park. Der rund 95.000 Hektar große Nationalpark um den Mount Rainier mit seinem 4392 Meter hohen Gipfel ist beliebt bei Wanderern und Skifahrern.

© süddeutsche.de/AFP/dapd/infu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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