Schießerei in US-Wildpark:Polizei fahndet nach schwer bewaffnetem Kriegsveteranen

Der Mount-Rainier-Park nahe Seattle ist geschlossen, Besucher wurden noch im Schutz der Dunkelheit evakuiert: Ein vorbestrafter Ex-Soldat ist dort schwer bewaffnet im Wald verschwunden, nachdem er eine Angestellte des Parks erschossen hat.

Bei dem Fall werden Erinnerungen an Rambo wach. Darin spielte Sylvester Stallone einen traumatisierten Kriegsveteranen, der von Polizisten in die Enge getrieben wird. Bei dem Vorfall im Mount-Rainier-Nationalpark jagen nun ebenfalls Sicherheitskräfte einen Kriegsveteranen - doch im Fall von Benjamin Colton Barnes gibt es keinen Helden, sondern nur einen gefährlichen Ex-Soldaten.

Undated Pierce County Sheriff's Department handout photo of Benjamin Colton Barnes, 24-years-old, who is a person of interest in the killing of Mount Rainier National Park ranger Margaret Anderson, during a routine traffic stop

Die Polizei fahndet nach dem schwer bewaffneten Kriegsveteranen Benjamin Colton Barnes.

(Foto: REUTERS)

Die Polizei sucht den 24-Jährigen, weil er am Neujahrstag eine Waldhüterin erschossen haben soll und schon vorher um sich geschossen hatte. Der Mount-Rainier-Nationalpark südlich von Seattle im Bundesstaat Washington blieb auch einen Tag nach der Tat, wie der Park über Twitter mitteilte.

Barnes ist mehrfach vorbestraft. Der Mann soll die 35-jährige Rangerin Margaret Anderson erschossen haben, als sie versuchte, ihn durch eine Straßensperre zu stoppen. Bevor er in den Nationalpark kam, soll er im Ort Skyway nahe Seattle in eine Schießerei verwickelt gewesen sein, wie die Lokalzeitung KOMO News berichtete. Schon vorher soll er bei einer Fahrzeugkontrolle davongerast sein.

Waffen im Kofferraum

Augenzeugen berichteten der Polizei, Barnes sei am Silvesterabend aufgefordert worden, eine Party zu verlassen, sei dann aber zurückgekehrt, habe geschossen und vier Menschen verletzt.

In dem 64 Kilometer südlich von Skyway gelegenen Mount-Rainier-Nationalpark soll er in den Wald geflohen sein, nachdem er die Rangerin mit einem Sturmgewehr erschossen hatte. Die Polizei fand ein Auto, in dessen Kofferraum Waffen, kugelsichere Kleidung und Ausrüstungsgegenstände lagen. Ob es das Fahrzeug des Verdächtigen war, war zunächst unklar. In dem Nationalpark herrschten in der Nacht Temperaturen knapp oberhalb des Gefrierpunkts.

Nach dem Zwischenfall wurde der Park umgehend geschlossen, die Polizei brachte Besucher in Sicherheit. Etwa 85 Menschen seien in einem Besucherzentrum des Parks untergebracht worden, bevor sie das Gebiet verlassen konnten, sagte Parksprecherin Lee Taylor dem Sender CNN. Offenbar geschah das noch im Schutz der Dunkelheit. Es hielten sich weiterhin noch Menschen im Park auf, hieß es. Der 95.000 Hektar große Nationalpark um den Mount Rainier mit seinem 4392 Meter hohen Gipfel ist beliebt bei Wanderern und Skifahrern.

Nun versuchen die Polizisten, den Mann schnell zu fassen - und sind sich sicher, dass er weiterhin äußerst gefährlich ist: Eine Zeugin sagte, dass der Ex-Soldat äußerst reizbar sei und möglicherweise unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leide.

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