Schäden durch Orkantief:"Xaver" trägt 400.000 Kubikmeter Boden ab

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Auch auf der ostfriesischen Insel Norderney wurden große Mengen Sand weggeschwemmt. (Foto: dpa)

Orkantief "Xaver" wütete in Deutschland weniger als befürchtet - trotzdem sind die Nachwirkungen des Sturms enorm. In Meckenburg-Vorpommern enstand ein Millionenschaden, auf der Insel Juist gingen 25 Meter Dünen verloren.

Orkan Xaver hat großen landschaftlichen Schaden angerichtet. An der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern, insbesondere im Landkreis Rostock, seien etwa 400.000 Kubikmeter Boden durch den Wind abgetragen und umverteilt worden, sagte Umweltminister Till Backhaus (SPD). Der Schaden belaufe sich auf etwa vier Millionen Euro.

Auf der Nordseeinsel Juist seien auf der am stärksten betroffenen Westseite im Mittel 25 Meter Dünen verloren gegangen, die ins Meer gespült worden seien, sagte eine Sprecherin des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Zwar seien Abbrüche dieser Größenordnung bei einer solchen Sturmflut nicht überraschend, aber im Vergleich "schon heftig". Auf Langeoog beispielsweise habe Xaver auf einer Länge von 350 Metern nur zwei bis vier Meter Düne abgetragen.

Keine Gefahr für Inselbewohner

Eine genaue Bilanz sei erst nach einer Laservermessung aus der Luft in den kommenden Tagen möglich. Eine Gefahr für die dort lebenden Menschen bestehe aber nicht, die Sicherheit sei nach wie vor gewährleistet. Juists Bürgermeister Dietmar Patron machte die stärksten Dünenabbrüche im Westen der Insel aus. "Da ist die Brandung stark rangegangen." Er sei froh, dass so frühzeitig vor dem Orkan gewarnt wurde. So habe man Schäden zum Beispiel im Hafenbereich verhindern können.

Alleine auf den Inseln müssen etwa 500 Kubikmeter Treibgut von den Deichen geräumt werden. Das sei nötig, weil sonst das Gras absterbe, sagte die Sprecherin. Auch auf Norderney, Spiekeroog und Wangerooge habe es erhebliche Dünenabbrüche gegeben, sagte ein Sprecher des Landesbetriebes. Die frische Sandaufspülung auf Langeoog mit Kosten in Millionenhöhe und ein neues Deckwerk, eine Schutzschicht für die Uferböschungen, auf Baltrum haben dagegen der Sturmflut standgehalten.

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