Sandsturm in Australien:Sydney sieht rot

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Die australische Metropole Syndey kämpft nach einem Sandsturm mit dem Chaos. Der Verkehr ist massiv gestört.

Astrid Bischof

Es ist ein Aluminiumerz, das die rote Farbe erzeugt. Das Erz rostet und so kommt es, dass der Sand im australischen Outback eine andere Farbe hat als in den meisten anderen Ländern. Derzeit taucht der feuerrote Outbacksand allerdings nicht nur das Herz des Kontinents in Rot, sondern auch die Metropole Sydney: Eine riesige Staubwolke hat sich über Sydney gelegt.

Flüge müssen umgeleitet werden, Flugzeuge bleiben auf dem Rollfeld des Kingsford Smith International Airports stehen. Die Sicht ist wegen der Staubwolke über der Stadt so schlecht, dass der Fährverkehr eingestellt werden musste.

Es sind aber nicht nur Verkehrsprobleme, die der Stadt zu schaffen machen. So schön die Bilder von der rotleuchtenden Harbour Bridge und der Oper sind, auch die Einwohner leiden unter dem Wüstensand. Bei den Rettungskräften gingen zahlreiche Notrufe von Menschen mit Atembeschwerden ein. Die Schulen riefen dazu auf, Kinder mit Asthma oder ähnlichen Erkrankungen zuhause zu lassen. Ein Sprecher der Gesundheitsbehörde warnte, auch Schwangere und Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen sollten ihre Wohnungen nicht verlassen.

Der Staub, der sich in der Nacht über weite Teile des südöstlichen Staates New South Wales legte, stammt von Wüstenstürmen im völlig ausgetrockneten Outback im Westen des Staates. Derartige Stürme kommen öfter vor - in diesem Ausmaß sind sie allerdings sehr ungewöhnlich.

In den vergangenen Tagen hat es in Australien aber mehrere seltsame Wettererscheinungen gegeben: Während einige Teile des Landes von schweren Hagelschauern heimgesucht wurden, gab es in anderen bereits eine außergewöhnlich frühe Hitzwelle. Auf dem roten Kontinent beginnt eigentlich gerade der Frühling.

Die Sicht war so schlecht, dass das berühmte Opernhaus von der nahen Harbour Bridge nicht zu sehen war. Die Sicht habe nur wenige Meter betragen. Eine Anruferin beim australischen Fernsehsender ABC sagte, einen solchen Staubsturm habe die Stadt seit 1939 nicht mehr erlebt.

© sueddeutsche.de/dpa/AP/abis/jja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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