Überfall am Brüsseler Flughafen:31 Festnahmen nach Diamantenraub

Der Überfall dauert nur drei Minuten. Die Beute: 120 Päckchen mit Rohdiamanten. Mitte Februar raubten acht Täter in Brüssel Edelsteine im Wert von etwa 50 Millionen Dollar. Jetzt gibt es erste Festnahmen in drei Ländern.

Es war einer der größten Diamantendiebstähle der Geschichte. Am Brüsseler Flughafen erbeuteten bislang unbekannte Täter Mitte Februar Diamanten im Wert von etwa 50 Millionen Dollar (37,4 Millionen Euro). Jetzt hat die Polizei bei Razzien in drei Ländern einen Teil der Beute sichergestellt. 31 Verdächtige seien festgenommen worden, darunter 24 in Belgien, sechs in der Schweiz und einer in Frankreich, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Brüssel. Der in Frankreich Festgenommene soll an dem Überfall vom 18. Februar direkt beteiligt gewesen sein. Die Zeitungsgruppe Sudpresse berichtet, dass etwa 200 Polizisten am frühen Morgen etwa 40 Wohnungen durchsuchten.

Nach Angaben der Brüsseler Staatsanwaltschaft war der Raub vor drei Monaten minutiös geplant. Die Täter hatten, gut versteckt zwischen zwei Baustellen, ein Loch in den Flughafenzaun geschnitten. Mit zwei Fahrzeugen, die mit Hilfe von Blaulichtern als Einsatzfahrzeuge getarnt waren, nähert sich die Räuber anschließend dem Flugzeug, in das die Diamanten verladen werden sollten. Mit vorgehaltener Waffe verlangten die Verbrecher anschließend die Herausgabe der kostbaren Fracht. Der Überfall dauert nur etwa drei Minuten. Die Beute: 120 Päckchen mit Rohdiamanten.

Eine auf organisiertes Verbrechen spezialisierte Sondereinheit der belgischen Polizei hatte in Zusammenarbeit mit ausländischen Behörden anschließend nach den Tätern gefahndet. Ihre Bemühungen haben nun anscheinend zum Erfolg geführt. Nach den Worten des Sprechers der Brüsseler Staatsanwaltschaft gab es "von Anfang an eine intensive Zusammenarbeit mit den schweizerischen, französischen und den luxemburgischen Behörden". Von den in Belgien Festgenommenen seien einige der Polizei bereits bekannt, weil sie mit Diebstählen und Gewalttaten in Verbindung gebracht wurden.

© Süddeutsche.de/dpa/sst - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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