Lübeck:Prozessauftakt um Tötung der Mutter: Sohn bestreitet Tat

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Eine Figur der blinden Justitia. (Foto: Sonja Wurtscheid/dpa/Symbolbild)

Ein psychisch gestörter Mann soll 2023 in Lübeck seine Mutter getötet haben. Vor Gericht leugnet er die Tat. Die Richter müssen entscheiden, ob er in eine psychiatrische Klinik geschickt wird.

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Lübeck (dpa/lno) - Am ersten Tag im Sicherungsverfahren gegen einen 25 Jahre alten Mann, der seine Mutter im Wahn getötet haben soll, hat der Beschuldigte die Tat bestritten. Möglicherweise hätten albanische Drogenkuriere seine Mutter getötet, sagte der 25-Jährige am Dienstag vor dem Lübecker Landgericht. „Die haben meine Mutter mit dem Tode bedroht“, sagte er. Der 25-Jährige leidet nach Auffassung einer Gutachterin an einer psychotischen Störung, derentwegen er schon mehrmals in einer Fachklinik behandelt wurde.

Zuletzt war er am 25. September 2023 aus der Klinik entlassen worden. Drei Tage später, am 28. September, soll er seine Mutter in der gemeinsamen Wohnung in der Lübecker Altstadt getötet haben, heißt es in der Antragsschrift der Staatsanwaltschaft, die am Dienstag verlesen wurde.

Mehrere Polizisten schilderten als Zeugen, was sie am Tatort vorgefunden hatten. „Die Tote lag im Eingangsbereich der kleinen Hinterhauswohnung“, sagte eine 28 Jahre alte Polizistin aus. „Sie lag in einer Blutlache und ihr Gesicht war vollständig mit Rasierschaum bedeckt.“ Eine andere Beamtin sagte aus, der Angeschuldigte habe bei einer ersten Befragung zum Teil wirre Dinge geäußert. „Dabei redete er in wechselnden Tonhöhen und Lautstärken“, sagte sie.

Der Beschuldigte selbst sagte aus, er habe auf seiner Matratze gelegen und geschlafen, als ihn die Polizisten aus dem Schlaf gerissen hätten. „Ich wusste gar nicht, was los war. Plötzlich traf mich eine Faust ins Gesicht“, sagte er.

Zwei Polizeibeamte bestätigten seine Aussage. „Er lag auf dem Bauch und hatte seine Arme unter dem Kopfkissen verschränkt, sodass wir nicht ausschließen konnten, dass er dort eine Waffe verbirgt“, sagte ein Polizeibeamer als Zeuge. Der Prozess wird fortgesetzt.

© dpa-infocom, dpa:240318-99-383040/3

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