Prozess nach Meuterei:Bangladesch verurteilt mindestens 150 Soldaten zum Tod

Massentribunal gegen meuternde Soldaten: Ein Sondergericht in Bangladesch hat gegen mindestens 150 Soldaten Todesstrafen verhängt. Sie hatten eine blutige Meuterei angezettelt, bei der Dutzende ranghohe Offiziere ums Leben gekommen waren.

Mehr als dreieinhalb Jahre nach der blutigsten Meuterei in der Geschichte Bangladeschs sind mindestens 150 Soldaten zum Tod verurteilt worden. Das Urteil fällte ein Sondergericht in der Hauptstadt Dhaka, das auch in mindestens 350 Fällen langjährige Haftstrafen verhängte. Vor dem Zivilgericht wird wegen des 33-stündigen Aufstands im Jahr 2009 insgesamt 823 Soldaten der Prozess gemacht.

Am 25. Februar 2009 hatten sich Mitglieder der paramilitärischen Grenzschutzeinheit Bangladesh Rifles aus Protest gegen ihre Bezahlung und ihre Arbeitsbedingungen gegen ihre Offiziere erhoben. Mindestens 74 Menschen, darunter 57 ranghohe Offiziere, wurden ermordet. Ihre verstümmelten Leichen wurden in Abwasserkanäle und Massengräber geworfen.

Wegen der Meuterei waren bereits Hunderte Grenzschützer vor Militärtribunalen verurteilt worden. Die Anführer des Aufstands, denen Verbrechen wie Mord, Verschwörung, Brandstiftung und Plünderung sowie Anstiftung dazu vorgeworfen werden, müssen sich nun vor der zivilen Gerichtsbarkeit verantworten. Die Militärtribunale können nur Haftstrafen von maximal sieben Jahren verhängen.

© Süddeutsche.de/AFP/pauk/bero - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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