Prozess in Hamburg:Mann gesteht großangelegte Hehlerei mit Motoröl

Vom Lageristen zum Millionär. Ein 25-Jähriger hat in Hamburg gestanden, Motoröl im Wert von mehreren Millionen Euro gestohlen und weiterverkauft zu haben. Gemeinsam mit seinen Komplizen habe er überlegt, "wie wir Geld machen könnten".

Zum Auftakt eines Prozesses um Hehlerei und Diebstahl riesiger Mengen Motoröl hat der 25 Jahre alte Hauptangeklagte ein umfassendes Geständnis vor dem Hamburger Landgericht abgelegt.

Der Mitarbeiter eines Großlagers räumte ein, dass er zwölfmal binnen acht Monaten heimlich Paletten mit insgesamt 235.000 Litern Hochleistungs-Motoröl aus der Lagerhalle seiner Firma verschwinden ließ. Später seien die erbeuteten Fässer und Behälter mit einem Gesamtwert von etwa 2,8 Millionen Euro von seinen mutmaßlichen Komplizen auf Lastwagen verladen, in Zwischenlagern deponiert und an verschiedene Firmen weiterverkauft worden. "Wir hatten überlegt, wie wir Geld machen könnten", sagte der 25-Jährige.

In der Sache stehen insgesamt sechs Männer vor Gericht. Für den Strafrahmen hat die Staatsanwaltschaft in einem Vorgespräch Gefängnisstrafen zwischen eineinhalb und dreieinhalb Jahren gefordert - falls die Angeklagten vor Gericht vollständig gestehen. Sonst könnte das Strafmaß noch höher liegen.

Bis auf den 30-jährigen Händler eines Restpostenunternehmens räumten bislang alle Angeklagten den Deal mit dem gestohlenen Motoröl ein. Dass sich die sechs Männer laut Anklage als Bande organisiert hatten, stritten sie jedoch zunächst ab.

© Süddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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