Prozess wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen
Eigentlich hat Couchsurfing einen relativ sicheren Ruf, von gefährlichen Situationen hört man selten. Nun sticht ein Fall besonders heraus: Ein Italiener soll mehr als einem Dutzend Touristinnen aus aller Welt über das Internet einen kostenlosen Schlafplatz in seiner Wohnung angeboten und sie dann vergewaltigt haben.
Den Justizbehörden zufolge wurde der 35-Jährige in einem Fall wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen nach vorheriger Verabreichung eines Betäubungsmittels angeklagt. Ab dem 17. März soll ihm deswegen in Padua der Prozess gemacht werden. Der vom Dienst suspendierte Polizist steht derzeit unter Hausarrest.
16-Jährige zeigte ihn an
Der mutmaßliche Vergewaltiger war vor einem Jahr festgenommen worden, nachdem ihn eine 16-jährige Australierin angezeigt hatte. Der Mann gab an, nur einvernehmlichen Sex gehabt zu haben. Doch bei einer Wohnungsdurchsuchung fanden die Ermittler ein angstlösendes Mittel, das der Beschuldigte der jungen Frau nach ihren Angaben verabreichte.
Aufgrund einer weiteren Anzeige sammelte das Projekt Investigative Reporter Italien (IRPI), ein Netzwerk freier Journalisten, belastende Aussagen von 14 weiteren Frauen aus sieben Ländern und übergab sie der Staatsanwaltschaft. "Drei von ihnen haben ebenfalls Anzeige wegen Vergewaltigung erstattet, die anderen Aussagen prüfen wir noch", hieß es seitens der Justizbehörden.
Kontakt über Internetplattform
Seine mutmaßlichen Opfer lernte er über die Internetseite "Couchsurfing" kennen. Dort können Reisende Profile von sich anlegen und Kontakt zu Menschen aufnehmen, die kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten bei sich zu Hause anbieten.