Potsdam:Baby gestohlen

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Eine 19-Jährige bietet einer Fremden an, auf ihr Baby aufzupassen. Kurz darauf sind die beiden verschwunden.

Es ist einer der schlimmsten Albträume für Eltern: Das eigene Kind verschwindet spurlos - und das auch noch vor der eigenen Haustür. Einer 35-jährigen Mutter in Potsdam ist genau das passiert. Eine junge Frau ist mit deren Baby Hunderte Kilometer bis nach Hannover geflohen. Dort konnte die 19-Jährige festgenommen werden, nachdem ihr Handy geortet worden war, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Das vier Monate alte Baby war unversehrt und wurde in einem Krankenhaus versorgt. Das kleine Mädchen sollte am Freitag zu seiner Mutter nach Potsdam zurückgebracht werden.

Die 35-Jährige war am Donnerstagnachmittag mit ihren beiden Söhnen und dem Baby in einer Potsdamer Hochhaussiedlung zum Einkaufen in einem Laden. Dort habe die 19-Jährige die Mutter angesprochen und angeboten, ihr beim Tragen der Einkäufe zu helfen, berichtete die Polizei. Vor der Wohnung der Mutter bot sie weiterhin an, mit dem Baby im Kinderwagen noch spazieren zu gehen, während die 35-Jährige die Einkäufe in die Wohnung tragen und den beiden Söhnen Essen machen könnte. Die Mutter willigte ein.

Etwa 20 Minuten später habe die 35-Jährige festgestellt, dass die beiden verschwunden waren. Nachdem sie eine Stunde lang vergeblich gesucht hatte, alarmierte sie die Polizei, die sofort eine groß angelegte Suche mit Rettungshunden, einem Hubschrauber und Bereitschaftspolizisten startete. Nach Hinweisen auf die Handynummer der 19-Jährigen konnte das Telefon geortet werden. Die junge Frau und das Kind wurden gegen 20.20 Uhr in einem Einkaufsmarkt in Hannover ausfindig gemacht. Das Kind verbrachte die Nacht im Krankenhaus.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelt es sich bei der Täterin um eine Heranwachsende ohne festen Wohnsitz: "Nach bisherigen Erkenntnissen hat sie sich mal hier und mal dort aufgehalten." Das Motiv war zunächst unklar.

© SZ vom 12.08.2017 / SZ/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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