Post in Sonthofen:Betrug in 15.000 Fällen

Jahrelang fingierte ein 28-jähriger Postfilialleiter Paketsendungen und kassierte dabei kräftig Provision. Nun wurde er verurteilt - seine Mutter auch.

Wegen Betrugs in mehr als 15.000 Fällen hat das Amtsgericht Sonthofen den Betreiber einer Postfiliale zu einer Geldstrafe verurteilt. Der 28-Jährige muss 90 Tagessätze - insgesamt 3600 Euro - zahlen, wie das Gericht bekanntgab.

Mehr als 7000 Euro Schaden entstand der Post durch die unberechtigten Provisionszahlungen. (Foto: dpa)

Der 28-Jährige manipulierte in seiner Postfiliale in Bad Hindelang (Landkreis Oberallgäu) von Dezember 2008 bis März 2010 tausende von Paketsendungen und rechnete falsch ab. Nach Angaben des Gerichts entstand der Deutschen Post dadurch ein Schaden von exakt 7.171,60 Euro.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Filialleiter seit Dezember 2008 Paketnummern in das elektronische Postsystem eingegeben hatte, obwohl tatsächlich keine Pakete aufgegeben worden waren. Dafür kassierte er eine Provision von mindestens 40 Cent pro Stück.

Seit April 2009 hatte er seine Mutter als Mitarbeiterin angestellt und sofort in seine Machenschaften einbezogen. Die 52-Jährige muss 2700 Euro bezahlen, da ihr die Anklagebehörde Mittäterschaft in 14.734 Fällen vorwirft. Nach dem Geständnis der beiden Angeklagten verhängte das Gericht damit eine Strafe, die sowohl vom Staatsanwalt als auch vom Verteidiger beantragt worden war. Das Urteil wurde sofort rechtskräftig.

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