Pastor hatte Sex mit Betrunkener:Juristisches Nachspiel fällt aus

Der Sex mit einer angetrunkenen Frau in einer Hamburger Kirche hat für einen Pastor erst einmal keine juristischen Auswirkungen. Allerdings: Die kircheninternen Ermittlungen stehen erst an.

Die Staatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren gegen einen 50-jährigen Pastor eingestellt, sagte Behördensprecher Bernd Mauruschat. Ein Kirchensprecher kündigte an, die nordelbische Landeskirche werde nun das Disziplinarverfahren gegen den Geistlichen wiederaufnehmen.

Die Kirchenvorsteherin hatte dem verheirateten Pastor vorgeworfen, sie am Buß- und Bettag (17. November) in der Altonaer St.-Petri-Kirche missbraucht zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte daraufhin wegen Verdachts des sexuellen Missbrauchs einer widerstandsunfähigen Person ermittelt.

Unstrittig war von Beginn an, dass die beiden zusammen Alkohol getrunken hatten. Ob die Frau aber tatsächlich unfähig zur Gegenwehr war, und ob der Mann dies hätte erkennen können, habe sich nicht feststellen lassen, erklärte Mauruschat.

Pastor ist seit Dezember suspendiert

Das kircheninterne Disziplinarverfahren hatte während der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft geruht. Nun werde der Sachverhalt daraufhin überprüft, "ob disziplinarische Maßnahmen zu ergreifen sind oder nicht", sagte ein Kirchensprecher.

Mögliche Maßnahmen wären eine Rüge, Gehaltskürzungen, eine Versetzung oder eine Entlassung. Die nordelbische Landeskirche hatte den Pastor kurz vor Weihnachten vom Dienst suspendiert.

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