Paris:Wachkoma-Patient Lambert gestorben

Jahrelang hatten sich Eltern und Ehefrau gestritten Nun wurde die Behandlung eingestellt.

Proteste gegen die Entscheidung gab es auch von Unbeteiligten, die dafür demonstrierten, die lebenserhaltenden Maßnahmen zu verlängern. (Foto: Dominique Faget/AFP)

Frankreichs wohl bekanntester Wachkoma-Patient ist tot. Nach dem Behandlungsstopp vor mehr als einer Woche starb der 42-jährige Vincent Lambert am Donnerstagmorgen. Zuvor hatte es ein dramatisches juristisches Tauziehen um die Einstellung der künstlichen Ernährung gegeben. Der tragische Fall hat nicht nur Lamberts Familie, sondern auch Frankreich gespalten.

Lambert war vor zehn Jahren bei einem Verkehrsunfall verunglückt und hatte sich schwer am Kopf verletzt. Er befand sich seitdem im Wachkoma. Die katholischen Eltern wollten den Tod ihres Sohnes mit aller Macht verhindern und klagten. Sie scheiterten immer wieder vor Gericht, auch vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Lamberts Ehefrau setzte sich dafür ein, dass ihr Mann sterben konnte.

Zuletzt hatte Frankreichs oberstes Gericht nach einem zermürbenden Rechtsstreit den Weg für einen erneuten Stopp von Lamberts Versorgung frei gemacht. Erst im Mai war seine Behandlung schon einmal gestoppt und wenige Stunden später vom Berufungsgericht wieder angeordnet worden.

© SZ vom 12.07.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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