Papst-Besuch in Israel:Brandanschlag auf Jerusalemer Kirche

Aufregung kurz vor dem Ende der Reise von Papst Franziskus ins Heilige Land: Unbekannte haben einen Brandanschlag auf die Kirche der deutschen Benediktinerabtei in Jerusalem verübt. Dabei war die Abtei mehr als gut bewacht.

Kurz vor Ende des Besuchs von Papst Franziskus in Jerusalem hat es in einer katholischen Kirche auf dem Zionsberg einen Brandanschlag gegeben. Jemand sei in die Krypta der Kirche hinabgestiegen, habe sich ein von Pilgern benutztes Buch gegriffen und es in einem kleinen Saal nahe der Orgel angezündet, sagte der deutsche Pater Nikodemus Schnabel, ein Benediktinermönch von der Dormitio-Abtei, der Nachrichtenagentur AFP. Außerdem habe der Täter Holzkreuze sowie Mobiliar in Brand gesetzt. Ein AFP-Reporter berichtete, die Mönche seien nach dem Löschen des Feuers mit Ruß bedeckt gewesen.

Das Oberhaupt der katholischen Kirche wurde kurz darauf auf dem Flughafen von Tel Aviv vom israelischen Präsidenten Schimon Peres und Regierungschef Benjamin Netanjahu verabschiedet. Unmittelbar vor dem Brandanschlag hatte Franziskus im nur wenige Meter von der Kirche entfernten Abendmahlsaal auf dem Zionsberg, dem zweitheiligsten Ort der Christenheit, zum Abschluss seiner dreitägigen Reise ins Heilige Land eine Messfeier zelebriert.

Gegen die christliche Präsenz an diesem Ort, den die Juden als Grabstätte von König David verehren, hatten rechtsradikale Israelis heftig protestiert. Der Zionsberg war hermetisch abgesperrt; die Polizei teilte mit, dass sie vor der Ankunft des Papstes "als Vorsichtsmaßnahme" in einer dort gelegenen Talmudschule drei junge Juden festgenommen habe. Den ganzen Tag über waren mehr als 100 Sicherheitskräfte in und um die Abtei stationiert, um die Sicherheit des Papstes zu gewährleisten.

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