Eine 51-Jährige aus dem Großraum Berlin ist nach eigenen Angaben mehr als drei Monate lang von dem Ex-Ehepaar Wilfried W. und Angelika B. misshandelt worden. Das teilen Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Die Frau hatte demnach im August 2011 auf eine von Wilfried W. geschaltete Kontaktanzeige in einer Zeitung geantwortet. Nach einigen Telefonaten sei sie von den beiden Tatverdächtigen mit dem Auto abgeholt und in das Haus in Höxter-Bosseborn gebracht worden, heißt es in der Mitteilung weiter. Während eines dreiwöchigen Aufenthalts sei es zu keinerlei körperlichen Übergriffen gekommen. Danach kehrte die Frau zurück nach Berlin, der Kontakt blieb bestehen.
Ende 2011 kam die Frau wieder nach Höxter. Diesmal sei sie von beiden Beschuldigten eingesperrt und von beiden Beschuldigten auch misshandelt worden. Eine Möglichkeit zur Flucht habe es nicht gegeben.
Frau schaltete aus Angst nicht die Polizei ein
Nach einer "erheblichen körperlichen Auseinandersetzung" sei sie dann in einen Zug nach Hause gesetzt worden. Aus Angst vor angedrohter Gewalt habe sie die Polizei nicht eingeschaltet.
Wilfried W. und Angelika B. werden beschuldigt, mindestens zwei Frauen zu Tode gequält zu haben. Aufgeflogen war das Ex-Ehepaar am 21. April durch einen Motorschaden. Als das Paar die "körperlich schwer angeschlagene" Susanne F. zurück in ihre Wohnung in Niedersachen bringen wollte, blieb das Auto liegen. Weil sich der Gesundheitszustand der 41-Jährigen rapide verschlechterte, riefen Wilfried W. und Angelika B. den Rettungsdienst. Wenige Stunden später verstarb Susanne F. im Krankenhaus. Die 33-Jährige Annika W. aus Niedersachsen war im August 2014 nach schwersten körperlichen Misshandlungen gestorben. Ihren Leichnam sollen die mutmaßlichen Täter verbrannt haben.