Oklahoma City:Ölmilliardär droht teuerste Scheidung der US-Geschichte

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Harold Hamm, Gründer und Chef des Ölkonzerns "Continental Resources", auf dem Weg ins Gerichtsgebäude in Oklahoma City. Hier findet der Scheidungsprozesses zwischen ihm und seiner Noch-Frau Sue Ann Hamm statt. (Foto: REUTERS)

Etwa drei Milliarden Dollar: Harold Hamm, Chef eines Ölkonzerns, könnte im Scheidungskrieg mehr verlieren, als je einer zuvor in den USA. Besondere Hürden sind für ihn die Gesetze des US-Bundesstaates Oklahoma - und seine Frau.

  • Harold Hamm steht vermutlich die teuerste Scheidung in der US-Geschichte bevor. Seine Frau Sue Ann könnte etwa drei Milliarden Dollar bekommen.
  • Hamm ist einer der reichsten Männer in den USA. Er ist Gründer und Chef des Ölkonzerns "Continental Resources". Außerdem war er Energieberater des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney.
  • Aufgrund des speziellen Scheidungsrechts im Bundesstaat Oklahoma wird Hamms Weg in der Firma nun womöglich umgeschrieben.

Drei Milliarden Dollar für die Exfrau

Harold Hamm ist einer der reichsten Männer Amerikas. Der 68-Jährige hat Milliarden im Ölgeschäft verdient und war Energieberater des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney. Doch nun wird seine Geschichte umgeschrieben und seine Karriere wendet sich ein klein wenig - durchaus in Hamms Interesse. Denn ihm droht die teuerste Scheidung in der US-Geschichte. Rechtsexperten zufolge könnten seiner Noch-Frau Sue Ann etwa drei Milliarden Dollar zugesprochen werden. Einen Ehevertrag gibt es nicht. Die 58-jährige Sue Ann könnte für Harold ein harter Brocken werden, denn sie kennt sich aus: Sue Ann arbeitete früher als Anwältin. Für Continental.

Harold Hamms Noch-Ehefrau Sue Ann im Gerichtsgebäude. (Foto: REUTERS)

Besonderes Scheidungsrecht in Oklahoma

Hamms Problem ist das Scheidungsrecht des Bundesstaates Oklahoma. Dieses macht die Ansprüche der Frau davon abhängig, inwieweit die Vermögenszuwächse des Mannes auf dessen Leistung beruhen. Hamm hat daher ein großes Interesse daran, die Expansion des von ihm geführten und kontrollierten Ölkonzerns "Continental Resources" eher auf günstige Marktentwicklungen zurückzuführen als auf sein eigenes Managertalent.

Ein Gericht muss entscheiden, wie stark Hamm selbst zum Anstieg der "Continental"-Aktie in den 26 Jahren der Ehe beigetragen hat. Der Magnat hält gut zwei Drittel der öffentlich gehandelten Papiere. Das Paket ist 17,2 Milliarden Dollar wert.

Änderungen auf der Internetseite des Konzerns

"Das Unternehmen wird den Einfluss Hamms nun womöglich als weniger wichtig darstellen als zuvor", sagte ein Scheidungsexperte, der selbst nicht in den Fall involviert ist. Recherchen der Nachrichtenagentur Reuters ergaben, dass "Continental Resources" offenbar tatsächlich Schritte in diese Richtung unternommen hat. Ein Vergleich der aktuellen Internetseite des Unternehmens mit einer früheren Version lässt 18 Änderungen erkennen.

Eine betrifft etwa eine wichtige Weichenstellung in der Firmengeschichte. Die Verlagerung des Förderschwerpunkts von Gas auf Öl erwies sich später als äußerst profitträchtig. Die "Continental Resources"-Website nennt nun ein Datum dafür: das Jahr 1985. Dies ist insofern von Bedeutung, als die Eheleute Hamm erst 1988 heirateten und Sue Ann demzufolge keinen Anspruch hat, an den Ergebnissen der Entscheidung teilzuhaben.

Eine bemerkenswerte Streichung zeigen die Jahresabschlüsse. Bis 2013 wurde Harold Hamm darin als "eine der treibenden Kräfte" hinter dem Aufstieg der Firma gepriesen, als ein Mann, der "das Unternehmen durch sein Führungsgeschick und sein kaufmännisches Urteil erfolgreich entwickelt" habe. Im Jahresabschluss 2014 tauchen diese Formulierungen nicht mehr auf.

Eine Sprecherin von "Continental Resources" wollte sich zu den Änderungen nicht äußern. Hamm selbst hatte zuletzt ausgesagt, er habe kürzlich Ungenauigkeiten auf der Internetseite entdeckt und angewiesen, diese zu ändern.

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