Bluttat in Ohio:Schwester des Schützen offenbar unter den Opfern

Tote bei Schüssen in Ohio

Polizisten sammeln am Tatort in Dayton, Ohio Markierungen ein. Mehrere Menschen sind bei Schüssen in der Bar Ned Peppers ums Leben gekommen.

(Foto: dpa)
  • Bei einer Attacke in Dayton im US-Bundesstaat Ohio hat ein Mann mindestens neun Menschen erschossen, darunter offenbar auch seine Schwester, und 16 weitere verletzt.
  • Laut Bürgermeisterin Nan Whaley habe die Polizei bereits weniger als eine Minute nach dem ersten Schuss eingegriffen und den Schützen erschossen.
  • In Chicago werden bei zwei weiteren Angriffen mit Schusswaffen insgesamt neun Menschen verletzt.
  • Bisher wird vermutet, dass es keinen Zusammenhang der beiden Vorfälle mit dem Massaker in El Paso, Texas, gibt, bei dem ein Mann nur Stunden zuvor 20 Menschen getötet hatte.

Ein Mann hat in der Stadt Dayton im Bundesstaat Ohio mehrere Menschen erschossen. Die dortige Polizei spricht von zehn Todesopfern einschließlich des Schützen, 16 weitere Menschen wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht. Laut Angaben von Behörden soll auch die 22-jährige Schwester des Schützen unter den Opfern sein.

Die Schüsse seien gegen 1 Uhr nachts (Ortszeit) im Ausgehviertel Oregon gefallen. Einsatzkräfte in der Nähe hätten schnell reagiert und die Situation beendet. Das FBI sei vor Ort, um den Fall zu untersuchen, teilte die Polizei mit. Der mutmaßliche Schütze von Dayton wurde identifiziert als ein weißer Mann in den Zwanzigern namens Connor B., sagte ein Ermittlungsbeamter der Nachrichtenagentur AP. Es habe sich um einen Einzeltäter gehandelt, teilte die Polizei mit. Der Mann habe mit einer Langwaffe geschossen.

Die Tat geschah weniger als 24 Stunden nach dem blutigen Massaker in El Paso im Bundesstaat Texas mit 20 Toten und 26 Verletzten. Nach Angaben der Polizei gibt es im Fall von El Paso Hinweise auf ein rassistisch motiviertes Verbrechen. Auf einer Online-Plattform wurde offenbar kurz vor der Schießerei ein Schriftstück hochgeladen, in dem es heißt: "Dieser Angriff ist eine Antwort auf die hispanische Invasion in Texas." Es sei allerdings noch nicht gesichert, dass das Dokument tatsächlich vom Schützen stammt, hieß es vonseiten der Ermittler.

Auch in Chicago sind bei Angriffen mit Schusswaffen in der Nacht zu Sonntag mehrere Menschen teils schwer verletzt worden. Sieben Menschen wurden von Projektilen getroffen, als in der Nähe eines Parks aus einem Auto heraus das Feuer eröffnet wurde, teilte die Polizei mit. Ein 21-Jähriger habe lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Die Hintergründe der Tat waren zunächst nicht bekannt. Nur zwei Blocks entfernt wurden bei einer zweiten Attacke wenig später zwei weitere Menschen verletzt. Festnahmen habe es nicht gegeben, hieß es.

Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass die Taten von Dayton und Chicago in einem Zusammenhang mit dem Massaker von El Paso stehen. Nan Whaley, die Bürgermeisterin der Stadt, verurteilte die Tat. Ihr Herz sei gebrochen, twitterte sie. Whaley bedankte sich bei den Einsatzkräften für deren schnelle Reaktion auf den Vorfall am frühen Sonntagmorgen, mit der sie "wohl Hunderte Leben gerettet" hätten. Weniger als eine Minute nach dem ersten Schuss hätten Polizisten den Schützen bereits "neutralisiert".

US-Medien und Nachrichtenagenturen zitierten am Sonntag mehrere Augenzeugen. Sie habe die Schüsse gehört und sei aus einer Kneipe gerannt, erzählte die 23-jährige Nikita Papillon. Dann habe sie Leichen auf dem Boden liegen sehen. Ähnlich äußerte sich die 28 Jahre alte Tianycia Leonard: Sie habe "lautes Klopfen" gehört und anfangs gedacht, Leute würden auf einen Müllcontainer schlagen. Dann habe sie realisiert, dass es sich um Schussgeräusche handelte und gehört, dass viel Munition abgegeben worden sei.

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