Österreich:Vier Deutsche am Großvenediger vermisst

Lesezeit: 1 min

Seit Tagen suchen österreichische Rettungstrupps am Großvenediger fieberhaft nach vier deutschen Alpinsportlern - darunter ist auch der Pforzheimer Bürgermeister.

In einem Wettlauf gegen die Zeit suchen seit Samstag österreichische Rettungskräfte in Tirol nach vier vermissten Schneeschuh-Wanderern aus Baden-Württemberg. Unter den Vermissten ist der Pforzheimer Bürgermeister Alexander Uhlig, wie die Stadtverwaltung bestätigte.

Die anderen Wanderer kämen aus Böblingen und Tübingen, hieß es beim Alpenverein Pforzheim. Die vier Männer könnten in eine Gletscherspalte gefallen sein oder sich bei schlechtem Wetter verirrt habe, teilte die Polizei in Zell am See mit.

Die Suche wurde immer wieder von Sturm, Nebel und Neuschnee behindert. Da die Männer aber gute Ausrüstung wie Biwak-Schlafsäcke dabei haben, hatten die Retter auch am Montag noch Hoffnung, sie lebend zu finden. Der 1. Vorsitzende des Pforzheimer Alpenvereins, Rolf Constantin, sagte, die Gruppe sei beim Abstieg noch gesichtet worden.

Uhlig sei ein erfahrener Bergsteiger, sagte der Pforzheimer Oberbürgermeister Gert Hager. Er sei "guten Mutes, dass mein Kollege Alexander Uhlig gut und wohlbehalten zurückkehrt", heißt es auf der Homepage der 119.000-Einwohner-Stadt dazu. Uhlig ist dort Bau- und Umweltdezernent.

Die zwischen 40 und 50 Jahre alten Alpinsportler waren am Samstag bei einer Wanderung am rund 3600 Meter hohen Großvenediger bei Prägraten an der Grenze zwischen Tirol und Salzburg in einem Gebiet ohne Handy-Empfang unterwegs. Als sie nachmittags nicht wie verabredet zu einer Hütte kamen, verständigte ein dort wartender Freund die Bergrettung.

Die Suche mit etwa 70 Helfern auf dem Boden und per Hubschrauber aus der Luft auf Salzburger und Osttiroler Gebiet wurde mit der Zeit immer mehr ausgedehnt. Wegen starken Nebels und Neuschnees mussten die Retter ihre Aktion aber immer wieder unterbrechen, um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen.

"Wir haben schon nach vier Tagen noch Menschen lebend auf einem Gletscher gefunden", sagte Polizeisprecher Siegfried Berger. Wenn die erfahrenen Alpinsportler unverletzt seien und sich beispielsweise eine Schneehöhle gebaut haben, hätten sie gute Überlebenschancen. Wegen Sturms könne aber momentan kaum in dem Gebiet gesucht werden, in dem die vier Männer am wahrscheinlichsten vermutet werden - alle hofften auf besseres Wetter.

© sueddeutsche.de/dpa/cag - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: