Notre-Dame:Erst die Flammen, jetzt das Virus

Vor einem Jahr brannte in Paris die Kathedrale Notre-Dame. Die Arbeiten zum Wiederaufbau stockten immer wieder. Jetzt herrscht erneut Stillstand - wegen Corona.

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Es ist ein Jahr her, als am Abend des 15. April 2019 die Nachricht die Runde machte, Notre-Dame steht in Flammen. Die Kathedrale drohte einzustürzen.

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Erst am Morgen danach wussten die Franzosen: Der Feuer ist gelöscht. Die Flammen haben viel zerstört, der Vierungsturm auf dem Dach etwa ist eingestürzt. Doch die Kirche ist vorerst gerettet. Hunderte Millionen von Spenden kamen für den Wiederaufbau zusammen. Innerhalb von fünf Jahren, das hatte Macron versprochen, sollte die Kathedrale erneuert werden. Doch so richtig daran geglaubt hatten die wenigsten.

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Ein Jahr später ist die berühmteste Baustelle Frankreichs in einen Dornröschenschlaf gefallen. Noch nicht mal die Sicherungsarbeiten sind bis heute abgeschlossen. Ein riesiger Kran ragt über die Kathedrale.

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Fenster sind mit Folien verhängt, die Strebebögen mit Holz gestützt. Ein Baugerüst, das vor dem Brand für Renovierungsarbeiten auf dem Dach aufgebaut worden war und in den Flammen teilweise geschmolzen ist, kann noch immer nicht abgebaut werden. Das Gewölbe droht sonst einzustürzen.

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Im vergangenen Sommer mussten die Bauarbeiten schon wegen einer Bleiverschmutzung unterbrochen werden. In der Dachkonstruktion und der Turmabdeckung war tonnenweise davon verbaut. Bei dem Feuer ist es geschmolzen und hat die Umgebung verunreinigt.

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Durch die Coronakrise und die damit verbundenen Ausgangsbeschränkungen ruhen die Bauarbeiten nun wieder. Die Baustelle wirkt nun noch gespenstischer.

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Vor einem Jahr war es den Franzosen und Touristen in der Stadt noch möglich, Anteil am Schicksal ihrer Kathedrale zu nehmen. Heute sind die Straßen menschenleer.

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Je länger es dauert, desto schwieriger wird es für die Menschen, die mit der Kirche verbunden sind. Die Kirchengemeinde ist heimatlos. Am vergangenen Karfreitag feierte der Pariser Erzbischof Michel Aupetit eine Art Mini-Messe in der schwer beschädigte Kathedrale. Er verehrte eine vor den Flammen gerettete Dornenkrone, eine Schauspielerin und ihr Kollege lasen Texte vor, ein Violinist begleitete die Zeremonie. Ein surrealer Auftritt: Die Künstler trugen weiße Schutzanzüge und Gummistiefel, die Geistlichen schritten mit Bauhelmen auf dem Kopf zum improvisierten Altar.

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Der Gottesdienst wurde live übertragen. Auch die Journalisten trugen Schutzkleidung und hielten Sicherheitsabstand. Die Zeremonie zeige, dass das Leben noch hier sei, auch wenn die Pandemie Tod verbreite und uns lähme, sagte der Bischof.

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