Notlandung in San Francisco:Explosion im Qantas-Jumbojet

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Beinahe-Katastrophe auf einem Flug nach Sydney: Über dem Pazifik explodiert ein Triebwerk einer Qantas-Maschine mit 230 Menschen an Bord. Der Pilot muss mit brennendem Motor kehrtmachen.

Es ist eine Horrorvision, die für die Passagiere an Bord eines Qantas-Flugs nach Sydney Wirklichkeit wurde: "Wie ein tiefes metallisches Knarzen", beschreibt ein Passagier das Geräusch an Bord der Boeing 747-400. "Es klang wie ein krächzendes Eisenschiff, das im Ozean versinkt", sagte Nathan Hunt der australischen Tageszeitung The Age. Der Jumbojet der Qantas Airways musste nach einer Triebwerksexplosion in San Francisco notlanden.

"Es klang wie ein krächzendes Eisenschiff, das im Ozean versinkt", beschreibt ein Passagier das Geräusch an Bord des Qantas-Fliegers, nachdem eines der Triebwerke explodiert war. (Foto: Archivbild: Reuters)

Wie die australische Fluglinie mitteilte, war die Boeing 747-400 mit 212 Passagieren und 18 Besatzungsmitgliedern an Bord etwa 20 Minuten zuvor in der kalifornischen Stadt in Richtung Sydney gestartet, als eines der vier Triebwerke explodiert sei. Dabei hätten Trümmerstücke ein Loch in das Triebwerksgehäuse geschlagen.

"Das Flugzeug ruckelte wie ein Stein, den man auf dem Wasser hüpfen lässt", sagte der Augenzeuge. "Als wir alle aus dem Fenster sahen, schlugen Flammen aus. Wir saßen im hinteren Teil des Flugzeugs und die Flammen schlugen ziemlich weit nach hinten aus."

Eine andere Passagierin sagte, "eine Zeitlang" habe völlige Ungewissheit geherrscht. Dann verkündete der Pilot, dass ein Motor explodiert sei.

Nach einer Fehlerdiagnose habe die Crew die richtige Entscheidung getroffen, den beschädigten Motor abzustellen, sagte Qantas-Sprecher Simon Rushton nach Angaben von The Age. Auf dem Rückweg nach San Francisco habe der Pilot vorsichtshalber Kerosin über dem Pazifik abgelassen.

Der Pilot sei sofort umgedreht und sicher in San Francisco gelandet. Niemand an Bord sei verletzt worden.

Motorschäden sind "sehr selten"

Rushton versicherte, dass Motorschäden "sehr selten" auftreten. Ihm sei ein ähnliches Vorkommnis auf einem Qantas-Flug nicht bekannt.

Der Großteil der Passagiere war während des Vorfalls nach Angaben des Augenzeugen Nathan Hunt ruhig geblieben. Dennoch sei die Erleichterung nach der Landung in San Francisco spürbar gewesen.

Vor zwei Jahren gingen Bilder einer Qantas-Maschine um die Welt, die mit einem autogroßen Loch im Rumpf in Manila notgelandet war. In dem Flieger war es nach der Explosion eines Sauerstofftanks in 8800 Metern Höhe zu einem plötzlichen Druckabfall gekommen. Von den 365 Menschen an Bord wurde niemand verletzt, Passagiere hatten aber von traumatischen Erlebnissen berichtet.

© sueddeutsche.de/dpa/kat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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