Norddeutschland:"Siglinde" erreicht Küste mit orkanartigen Böen

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In Sankt Peter-Ording nutzten einige Kitesurfer den Wind, um ihrem Hobby nachzugehen. (Foto: dpa)
  • Sturmtief Siglinde hat Schleswig-Holstein zwar mit orkanartigen Böen getroffen, bisher aber niemanden verletzt und nur geringe Schäden verursacht.
  • Der Wetterdienst warnte in exponierten Lagen allerdings vor Windgeschwindigkeiten von bis zu 105 Kilometern pro Stunde.
  • Fährverbindungen zwischen Amrum und den Halligen fallen aus, der Katamaran "Halunder-Jet" zwischen Hamburg und Helgoland läuft ebenfalls nicht aus.

Eine Sturmflut mit orkanartigen Böen an der Nordseeküste hat in Schleswig-Holstein nur geringe Schäden verursacht. "Keine Verletzten, nichts Wildes", berichtete eine Sprecherin der Regionalleitstelle Nord. In den Kreisen Nordfriesland und Schleswig-Flensburg sowie der Stadt Flensburg habe es acht Einsätze gegeben wegen Ästen auf der Fahrbahn oder Bäumen, die infolge des Sturms umzustürzen drohten.

An der Nordsee wurde das Mittag-Hochwasser an der Küste und das Nachmittag-Hochwasser in Hamburg und Bremen nach Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie etwa 1,5 Meter höher erwartet als das mittlere Hochwasser. In St. Peter-Ording (Kreis Nordfriesland) stand deshalb am Mittag der große Strandparkplatz unter Wasser. Einige Surfer nutzten den starken Wind aus, stiegen teilweise direkt auf dem Parkplatz auf ihre Bretter.

Nach Angaben einer Bahnsprecherin lief der Bahnverkehr in Schleswig-Holstein weitgehend reibungslos. Wegen des Sturms nahm der Autozug nach Sylt jedoch keine Lkw mit leeren Anhängern und keine Wohnwagengespanne mit. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor einzelnen orkanartigen Böen mit Windgeschwindigkeiten von um die 105 Kilometern pro Stunde in exponierten Lagen.

Wegen Sturmböen über der Nordsee fielen mehrere Fährverbindungen aus. Nach Angaben der Wyker Dampfschiffs-Reederei gab es keine Verbindung zwischen Amrum und den Halligen. Der zwischen Hamburg und der Hochseeinsel Helgoland verkehrende Katamaran "Halunder-Jet" blieb im Hamburger Hafen.

Auf Siglinde folgt Tina

Die Ausläufer des Tiefs Siglinde bekommt der Norden auch am Mittwoch zu spüren. An den Küsten muss dann nach Angaben des DWD wieder mit teils schweren Sturmböen gerechnet werden. "Siglinde zieht am Mittwoch in Richtung Russland ab. Daher weht bis Donnerstag wieder etwas weniger Wind", sagte ein DWD-Sprecher. Allerdings folgt das Tief Tina, dessen Ausläufer von der Ostsee her stürmische Böen bringen.

Herbststurm Fabienne war Ende September mit Starkregen und Sturmböen über Deutschland hinweggezogen und hatte vor allem in Thüringen und Sachsen große Schäden verursacht.

© SZ.de/dpa/mane - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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