Nigeria:Dutzende Tote nach Einsturz von Kirche in Nigeria

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Bilder aus dem nigerianischen Fernsehen zeigen die Trümmer der Kirche. (Foto: REUTERS)
  • Die Kirche im Südosten von Nigeria bietet Platz für Tausend Gläubige. Der Gottesdienst hat bereits begonnen, als das Dach des Gebäudes einstürzt.
  • Zahlreiche Menschen werden unter den Trümmern begraben. Es gab Dutzende Todesopfer. Über ihre genaue Zahl gibt es widersprüchliche Angaben.
  • Offenbar wurde das Gebäude gerade saniert und war noch nicht fertiggestellt.

Bei einem Gottesdienst in einer noch nicht fertiggestellten Großkirche in Nigeria ist das Dach eingestürzt. Dutzende Menschen werden unter den Trümmern begraben. Für viele kommt die Hilfe der Rettungskräfte zu spät.

Die Großstadt Uyo liegt im Südosten von Nigeria. In der Metropolregion leben knapp eine halbe Million Menschen. Viele sind Christen, die regelmäßig einen Gottesdienst besuchen. Gemeinden, in denen mehrere Tausend Menschen pro Woche einen Gottesdienst besuchen, gibt es in Nigeria häufig.

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Deshalb ist üblich, dass die evangelikale "Reigners' Bible Church" im Osten der Stadt am Sonntag vollbesetzt ist. Augenzeugen berichten, dass der Gottesdienst in der Kirche schon 90 Minuten dauert, als die ersten Stahlträger und dann das Wellblechdach nachgeben. Schließlich kracht das komplette Gotteshaus in sich zusammen. Viele Menschen werden verschüttet. Mehrere Stunden suchen Rettungskräfte in den Trümmern nach Überlebenden.

Über die Zahl der Opfer gibt es widersprüchliche Angaben. Lokale Medien berichteten zunächst von 60 Toten. Der Chef der örtlichen Universitätsklinik sagt der Zeitung Punch: "Wir haben mehr als 200 Tote in den Leichenhallen und keinen Platz mehr. Doch noch immer werden mehr Leichen gebracht". Die Behörden sprechen hingegen von 160 Toten.

Grund für Tragödie könnten Baumängel sein

Offenbar wurde das Gebäude gerade saniert und war noch nicht fertig. Es soll noch schnell für die anstehende Bischofsweihe hergerichtet worden sein und Platz für Tausend Gläubige bieten. Ein Sprecher der Verwaltung kündigte Ermittlungen zu möglichem Pfusch am Bau an.

in Nigeria stürzen immer wieder Bauwerke ein. Im Baugewerbe herrscht Korruption. Bei der Abnahme von Gebäuden werden Gutachter bestochen oder beim Material wird gepfuscht.

Unglück in Lagos

2014 war es in der nigerianischen Küstenstadt Lagos zu einem ähnlichen Unglück gekommen. Damals war eine Mega-Kirche mit mehreren Stockwerken in sich zusammengebrochen. 116 Menschen kamen ums Leben. Die meisten Opfer kamen aus Südafrika. Sie wollten den Kirchengründer T.B. Joshua predigen sehen. Dieser wurde später wegen Baufehlern an dem Gebäude wegen fahrlässiger Tötung gemeinsam mit zwei Ingieuren angeklagt.

© SZ.de/dpa/AFP/AP/lkr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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