Fast zwei Wochen nach dem Verschwinden zweier Jungen in den Niederlanden sind ihre Leichen entdeckt worden. Die Polizei bestätigte am Sonntagabend bei einer Pressekonferenz in Utrecht, dass es sich um die sterblichen Überreste der sieben und neun Jahre alten Brüder Julian und Ruben handelt. Die Leichen waren von einem Passanten zufällig in einem Tunnel zwischen Wassergräben bei der Ortschaft Cothen unweit von Utrecht entdeckt worden.
Tatverdächtig ist der Vater der Kinder. Der 38-Jährige war am Anfang des Monats tot in einem nahe gelegenen Wald in einem Nationalpark gefunden worden. Die Polizei geht nach eigenen Angaben davon aus, dass er sich selbst erhängt hat. Die genauen Todesumstände der Kinder waren zunächst unklar.
Der Mann hatte die Kinder zuvor bei deren Mutter zu einem vereinbarten gemeinsamen Kurzurlaub abgeholt. Das Verhältnis der geschiedenen Eltern galt Medienberichten zufolge seit langem als sehr gespannt. Der Vater habe mehrfach mit einem "Familiendrama" gedroht, hieß es. Zu den konkreten Umständen des Todes der Kinder machten die Ermittler zunächst keine Angaben. Dazu seien weitere Untersuchungen erforderlich.
Das ungewisse Schicksal der beiden Kinder hatte die Niederlande in den vergangenen zwei Wochen in Atem gehalten. Hunderte Polizisten und Freiwillige hatten nach den Brüdern gesucht. Bei der Polizei gingen mehr als tausend Hinweise ein. Auch Hubschrauber und ein Flugzeug der Luftwaffe beteiligten sich. Zeitweise hatten auch Spezialisten aus Deutschland die Suche unterstützt.