Nach dem Ende strafrechtlicher Ermittlungen:Strauss-Kahn will Zivilklage abwenden

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Der Vergewaltigungsvorwurf gegen Dominique Strauss-Kahn soll endgültig aus der Welt. Die Anwälte des früheren IWF-Chefs haben nun auch vor, die Zivilklage gegen Strauss-Kahn in den USA abweisen zu lassen.

Der ehemalige Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, hat in den USA die Abweisung der Zivilklage eines Zimmermädchens beantragt.

Dominique Strauss-Kahn: Kampf gegen Vergewaltigungsvorwürfe. (Foto: AP)

Die Rechtsanwälte des Franzosen begründeten den Schritt am Montag mit der Immunität ihres Mandanten nach internationalem Recht, über die dieser bei Einreichung der Klage Anfang August verfügt habe. Zugleich verwiesen sie auf die eingestellten strafrechtlichen Ermittlungen gegen Strauss-Kahn.

Der Hauptzeugin, die auch die Zivilklage wegen Sexualverbrechen eingereicht hatte, wurde fehlende Glaubwürdigkeit vorgeworfen. Ihr Anwalt wies in einer ersten Reaktion das Argument als falsch zurück, wonach Strauss-Kahn Anspruch auf diplomatische Immunität habe. Der Ex-IWF-Chef war Mitte Mai festgenommen worden. Im Zusammenhang mit der Affäre trat er von der Spitze des Währungsfonds zurück.

Auch in Frankreich ist Strauss-Kahn ins Visier der Justiz geraten. Eine Frau wirft ihm versuchte Vergewaltigung vor. Am kommenden Donnerstag will er das mutmaßliche Opfer Tristane Banon teffen. Das Treffen mit der Frau, die dem 62-Jährigen versuchte Vergewaltigung vorwirft, solle in den Räumen der Pariser Kriminalpolizei stattfinden, verlautete am Montag aus Ermittlungskreisen. Die Staatsanwaltschaft hatte vergangene Woche eine Gegenüberstellung Strauss-Kahns mit der 30 Jahre jüngeren Schriftstellerin verfügt.

Banon wirft dem Politiker vor, er sei 2003 bei einem Interview über sie hergefallen "wie ein brünftiger Schimpanse". Der frühere sozialistische Hoffnungsträger zeigte die 32-Jährige wegen Verleumdung an. Laut Ermittlerkreisen gab er aber eine "Annäherung" an Banon während des Interviews zu, allerdings ohne Gewaltanwendung.

Die weiteren beruflichen Pläne des 62-Jährigen sind noch unklar. Vor seiner Festnahme galt der sozialistische Politiker als ein aussichtsreicher Herausforderer von Präsident Nicolas Sarkozy bei der Wahl im kommenden Jahr.

© AFP/Reuters/grc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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