Mönchengladbach:24-Jährige soll neugeborene Tochter getötet haben

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Kerzen stehen in Mönchengladbach an der Stelle, an der ein toter Säugling in einem Mülleimer gefunden worden war. (Foto: Theo Titz/dpa)

Durch einen DNA-Reihentest findet die Polizei eine Frau, die ihr Kind umgebracht und in einem Mülleimer abgelegt haben soll. Der Vater soll von der Schwangerschaft nichts mitbekommen haben.

Nach dem Fund eines getöteten Babys in einem Mülleimer in Mönchengladbach Ende März hat die Polizei die Mutter identifiziert und festgenommen. Ein DNA-Reihentest hat laut Polizei zu der Mutter des Babys geführt, das die Ermittler Rabea benannt hatten. Die 24 Jahre alte Frau sollte am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt werden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Sie habe die Tat gestanden.

Das getötete neugeborene Mädchen war am 28. März von einer Passantin in einem Mülleimer am Rande eines Parks entdeckt worden. Eine Mordkommission nahm die Ermittlungen auf. Das Kind wurde später nach einer öffentlichen Trauerfeier beigesetzt.

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Den Durchbruch bei den Ermittlungen brachte eine DNA-Reihenuntersuchung. Im Umfeld des Fundortes wurden Frauen, die grundsätzlich als Zielgruppe infrage kamen, erfasst und um Abgabe einer Speichelprobe gebeten. Die festgenommene 24-Jährige gehörte laut Polizei dazu: "Bei einem Hausbesuch gab sie freiwillig eine Speichelprobe ab." Vor Kurzem habe das Landeskriminalamt der Mordkommission den Treffer mitgeteilt, so die Ermittler.

Am Mittwoch kam es zur Durchsuchung bei der Verdächtigen, die mit ihrer Mutter, 44, und dem 22-jährigen Bruder zusammenwohnt, sowie beim 40 Jahre alten Lebensgefährten der jungen Frau in Mettmann. "Die Maßnahmen dienten der Auffindung des möglichen Tatortes sowie der Spuren- und Beweissicherung", so die Polizei. Eine sofort durchgeführter DNA-Abgleich habe ergeben, dass der 40-jährige Lebenspartner der Vater von Rabea ist.

Weder Mutter, Bruder noch Lebenspartner hatten nach eigenen Angaben Kenntnis von der Schwangerschaft der 24-Jährigen, wie die Ermittler mitteilten. Sie hätten demnach von der Niederkunft und Tötung des Säuglings nichts gewusst. Alle würden nur als Zeugen, nicht als Beschuldigte geführt. "Dieser tragische Fall hat uns alle tief bewegt und wir sind erleichtert, dass wir Rabeas Schicksal klären konnten", wurde der Leiter der Mordkommission, Norbert Schmitz, zitiert.

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