Michael Jackson:Der schmutzige Kampf um die Kinder des Stars

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Kampf um die Kinder von Michael Jackson: Oma Katherine sollte das Sorgerecht bekommen - doch die leibliche Mutter Debbie könnte den Plan vereiteln.

Eine Woche ist Michael Jackson tot - und noch längst nicht ist klar, wer das Sorgerecht für die drei Kinder des Popstars bekommt. Sein Wunsch war es, dass sich seine Mutter Katherine um Prince, 12, Paris, 11, und Blanket, 7, kümmert. Für Überraschung sorgte dann bei der Testamentsöffnung die Nachricht, dass Soul-Diva Diana Ross ("Ain't No Mountain High Enough") als Ziehmutter einspringen soll, wenn Katherine - immerhin schon 79 Jahre alt - nicht mehr in der Lage sein sollte, sich um den Nachwuchs zu kümmern.

Fans haben Blumen und Andenken an Michael Jackson an seinem Stern auf dem "Walk of Fame" in Hollywood niedergelegt. (Foto: Foto: Reuters)

Allerdings kommt nun eine dritte Dame ins Spiel: US-Medien berichten, dass auch die leibliche Mutter der beiden älteren Kinder, Debbie Rowe, gute Chancen habe, das Sorgerecht für die zwei Kinder zu bekommen - obwohl sie vor acht Jahren darauf verzichtet hatte.

Der US-Fernsehsender NBC berichtete am Donnerstag, Debbie Rowe habe in einem Interview einem ihrer Reporter gegenüber angekündigt, um ihre beiden Kinder kämpfen zu wollen - und sich notfalls auch einem DNA-Test oder einer psychologischen Untersuchung zu unterziehen. "Ich will meine Kinder", soll sie dem Reporter gesagt haben. Sie sei sogar bereit, das dritte Kind, das nicht ihr leibliches wäre, bei sich aufzunehmen, vermeldete der TV-Sender.

Der L.A.Times berichtete indes, die 50-Jährige, die inzwischen auf einer Pferdefarm in Palmdale lebt, schicke am Montag ihren Anwalt zu einer gerichtlichen Anhörung, in der es auch um das Sorgerecht gehe. Der Jurist sagte der Zeitung jedoch, er wisse selbst noch nicht, ob Debbie Rowe das Sorgerecht möchte - oder sich weiter mit einem Besuchsrecht zufrieden gebe.

Indes ist auch unklar, ob Michael Jacksons Mutter Theresa die geschäftlichen Vollmachten behalten darf. Richter Mitchell Beckloff räumte ein, dass die vorläufige Übertragung geschäftlicher Vollmachten an die Mutter angesichts des inzwischen aufgetauchten Testaments "wahrscheinlich falsch" war. Auch diese Frage soll seinen Worten zufolge jedoch erst am kommenden Montag geklärt werden.

Richter Beckloff forderte alle beteiligten Parteien auf, bis zu der für Montag geplanten Anhörung eine gütliche Einigung zu finden. "Ich möchte gern, dass die Familie sich hinsetzt und versucht, diese Arbeit zu machen, damit wir es im Gericht nicht schwer haben", sagte er laut Los Angeles Times bei einem ersten Treffen mit den Anwälten.

In seinem Testament, das am Mittwoch bei einem Gericht in Los Angeles vorgelegt wurde, hatte der Popstar sein gesamtes Vermögen einem Michael-Jackson-Familienfonds überschrieben. Als Treuhänder setzte er seinen Anwalt John Branca und den Musikmanager John McClain ein. "Ich habe es absichtlich unterlassen, meine Erben zu berücksichtigen", hieß es in dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Papier.

Ausdrücklich bestimmt Michael Jackson in dem fünf Seiten langen Testament, dass seine Ex-Frau Debbie Rowe nicht bedacht wird. "Ich habe absichtlich keine Vorsorge für Deborah Jean Rowe Jackson vorgesehen", heißt es in dem Vermächtnis. Auch Vater Joe wurde im Testament nicht ausdrücklich erwähnt. Laut Wall Street Journal wurde er von seinem Sohn enterbt.

Ein Gericht in Los Angeles setzte für den 6. Juli eine Anhörung zu dem Testament an.

© sueddeutsche.de/dpa/dmo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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