Anfang der neunziger Jahre kam er für kurze Zeit in die Schlagzeilen: Der Vater des Jungen, der Michael Jackson erstmals des sexuellen Missbrauchs bezichtigt hatte. Nun ist der Popsänger tot - und wenige Monate nach dessen Ableben hat sich der Anschuldiger von einst das Leben genommen.
Wie die britische Zeitung Sun unter Berufung auf die Polizei in New Jersey berichtet, soll Evan Chandler bereits am 5. November Selbstmord begangen haben.
Nachdem der 65-Jährige einen Termin versäumt hatte, verständigte sein Arzt nach einem Bericht des Blatts das Empfangspersonal des Wohnkomplexes, in dem Chandler lebte. Ein Mitarbeiter entdeckte die Leiche. Nach Angaben der Polizei von New Jersey starb der Mann an einem Kopfschuss - die Waffe wurde sichergestellt. Ein Abschiedsbrief soll nicht gefunden worden sein.
Vater treibende Kraft hinter Missbrauchsvorwürfen
Chandler und sein damals 13-jähriger Sohn Jordy hatten 1993 erstmals schwere Missbrauchsvorwürfe gegen den im Juni 2009 verstorbenen "King of Pop" erhoben. Jordy Chandler gab damals gegenüber der Polizei an, es sei zu sexuellen Handlungen zwischen ihm und Michael Jackson gekommen. Eine offizielle Untersuchung der Behörden wurde jedoch ohne Ergebnis eingestellt, nachdem Jackson mehrere Millionen US-Dollar an die Familie Chandler bezahlt hatte.
Evan Chandler, der Vater des Jungen, war damals massiv in die Kritik geraten. Es wurde vemutet, er wolle nur Kapital aus der Geschichte seines Sohnes schlagen. Das mutmaßliche Missbrauchsopfer selbst soll sich später von seinen Eltern distanziert haben. Angeblich erwirkte Jordy Chandler vor drei Jahren sogar eine einstweilige Verfügung gegen seinen Vater.
2003 waren erneut Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern gegen Michael Jackson laut geworden. In einem Gerichtsverfahren wurde Jackson 2005 freigesprochen. Am 25. Juni 2009 war der Musik-Superstar an Herzversagen in Folge von Medikamentenmissbrauch gestorben.
Nun lebt auch jener Mann nicht mehr, mit dem die Misslichkeiten des Künstlers begannen.