Lebensmittel-Skandal:Pferdefleisch in 126 Proben nachgewiesen

Erster Zwischenstand bei der Untersuchung falsch deklarierter Lebensmittel: Von den bundesweit etwa 2000 Proben, die die Behörden bislang geprüft haben, wurden 126 positiv auf Pferdefleisch getestet - darunter nicht nur Lasagne.

Knapp drei Wochen nach Bekanntwerden des Skandals um falsch deklarierte Lebensmittel haben die Behörden in Deutschland in 126 Fällen Pferdefleisch gefunden. Es handle sich mittlerweile überwiegend um die Bestätigung bekannter Produkte, die schon aus dem Handel genommen wurden, teilte das Bundesverbraucherministerium an diesem Donnerstag in Berlin mit.

Bislang wurden bundesweit etwa 2000 amtliche Proben ausgewertet. Die Analysen der zuständigen Länderbehörden sollen fortgesetzt werden. Zu den aus den Regalen genommenen Lebensmitteln, meist tiefgefrorene Fertigprodukte, gehören unter anderem Rindergulasch, Chili con Carne, Spaghetti Bolognese, Lasagne, Wraps sowie Hacksteaks. (Eine Liste der zurückgerufenen Produkte finden Sie hier.)

Nachgewiesen wurde nicht deklariertes Pferdefleisch bei 42 Proben in Nordrhein-Westfalen, 18 in Hessen, elf in Baden- Württemberg, zehn in Mecklenburg-Vorpommern, je neun in Bayern und Niedersachsen, sieben in Brandenburg, sechs in Sachsen-Anhalt, fünf in Bremen, vier in Hamburg, drei in Berlin und zwei im Saarland.

Bei weiteren, aufwendigeren Untersuchungen auf Rückstände des Tierarzneimittels Phenylbutazon in rohem Pferdefleisch fielen bisher alle 80 Tests negativ aus. Der Skandal um als Rindfleisch ausgewiesenes Pferdefleisch hat europaweit Kreise gezogen und Kritik an kaum nachvollziehbaren Lieferketten von Lebensmitteln laut werden lassen.

© Süddeutsche.de/dpa/feko - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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