Leichenfund:Holzboote mit 20 Toten vor japanischer Küste entdeckt

Auf der Außenseite der Boote wurden koreanische Schriftzeichen gefunden.

Vor der japanischen Küste sind in den vergangenen Wochen elf Holzboote gefunden worden, auf denen sich teils verwesende Leichen befanden. Im Oktober und November seien somit insgesamt 20 Tote entdeckt worden, die im Meer vor Japan trieben, sagte ein Sprecher der Küstenwache. Die Boote seien in japanische Häfen gebracht worden, die Toten müssten noch identifiziert werden.

Japanische und chinesische Medien spekulierten, es handele sich um Fischer aus Nordkorea. Entsprechende Fischerei-Ausrüstung war auf den Booten. Die Leichen seien in fortgeschrittenem Verwesungszustand und teilweise skelettiert. Auf den Außenseiten der Boote sowie auf Kleidung habe man koreanische Schrift gefunden.

Experten zufolge könnte es sich um Fischer aus dem verarmten Nordkorea handeln, das seine Fischereiindustrie auszubauen sucht, um die Nahrungssicherheit zu verbessern. Möglicherweise erlitten etliche Fischerboote Schiffbruch, weil sie nicht mit moderner Technik wie dem Satellitennavigationssystem GPS ausgestattet waren. Ooder weil sie unter dem Druck, mehr zu fischen, zu weit aufs Meer hinausfuhren und nicht mehr genug Treibstoff hatten für die Rückkehr.

Nach einer anderen Theorie könnte es sich um Nordkoreaner handeln, die vor dem brutalen Regime in ihrem Land fliehen wollten.

© SZ.de/AFP/dayk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: