Raum Stuttgart:Schuss-Serie: Handgranaten-Fund und weitere Verhaftung

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Ein Mann trägt Handschellen. (Foto: Stefan Sauer/dpa/Illustration)

Zwei rivalisierende Gruppen tragen ihre Fehde offen aus. Dutzende Männer werden verhaftet. Nun sitzt ein weiterer Mann hinter Gittern. Und wieder geht es um eine Handgranate.

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Stuttgart (dpa/lsw) - Seit fast zwei Jahren erschüttert eine Gewaltserie den Raum Stuttgart, nun sorgen die Ermittler mit Durchsuchungen in Heilbronn und Schwäbisch Hall auch über die Region hinaus für Aufsehen. Dennoch dürften die Schwerpunkte der Serie mit Schüssen und einem folgenschweren Handgranaten-Anschlag auch weiter im Wesentlichen rund um die Landeshauptstadt liegen, zeigen sich die Ermittler überzeugt. Man müsse unterscheiden zwischen dem Wohnort eines Tatverdächtigen und der Region, in der er sich aufhalte, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes am Dienstag in Stuttgart. Insgesamt sind im Rahmen der Gewaltserie nach LKA-Angaben bereits 55 Menschen festgenommen worden, 49 von ihnen sitzen im Gefängnis.  

Die Durchsuchungen waren nach dem Fund einer Handgranate neben einer Bundesstraße bei Schorndorf angeordnet worden. Drei Männer waren wegen des Fundes ins Visier der Ermittler geraten. Laut Staatsanwaltschaft und Polizei werden ein 28-Jähriger und sein 25 Jahre alter mutmaßlicher Komplize verdächtigt, den Sprengkörper abgelegt zu haben. Gehört haben soll die Granate einem 55-Jährigen. Entschärfer des LKA hatten sie im Januar gesichert und unschädlich gemacht. Während der 25-Jährige und der 55 Jahre alte Mann bereits wegen anderer Vorwürfe in Untersuchungshaft sitzen, folgte ihnen nach Angaben der Staatsanwaltschaft nun auch der 28-Jährige.

Die Ermittler rechnen die drei Männer den gewaltbereiten multiethnischen Gruppen zu, die mit ihren Auseinandersetzungen seit Mitte 2022 die Region um Stuttgart erschüttern. Höhepunkt dieser blutigen Bandenfehde war bislang der Anschlag mit einer Handgranate auf eine Trauergemeinde in Altbach (Kreis Esslingen). Der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter läuft derzeit ebenso wie die Verhandlung gegen fünf Besucher der Beisetzung, die den Tatverdächtigen nach der Explosion zusammengeschlagen und schwer verletzt hatten. 

© dpa-infocom, dpa:240213-99-972126/2

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