Kriminalität:Präventionstag: Gute Integration kann Kriminalität vorbeugen

Der Kongress richtet sich an Verantwortliche für die Präventionsarbeit von Kommunen, der Polizei- und Justizbehörden, der Kirchen sowie von Vereinen und Verbänden. (Foto: Frank Rumpenhorst/Illustration)

Magdeburg (dpa) - Die beste Vorbeugung gegen das Abrutschen von Migranten in die Kriminalität ist nach Ansicht von Experten eine gelungene Eingliederung in die Gesellschaft.

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Magdeburg (dpa) - Die beste Vorbeugung gegen das Abrutschen von Migranten in die Kriminalität ist nach Ansicht von Experten eine gelungene Eingliederung in die Gesellschaft.

„Wir müssen jetzt in den Kommunen Vorbereitungen treffen, dass es möglichst wenig Kriminalität gibt“, sagte der Geschäftsführer des Deutschen Präventionstages, Erich Marks, am Montag in Magdeburg.

Der Präventionstag ist der größte europäische Kongress zur Kriminalitätsvorbeugung. Zu der Tagung kamen mehr als 2200 Experten und Verantwortliche in die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts. „Es ist wichtig, dass alle, die in Kommunen in irgendeiner Weise zuständig sind, an Runden Tischen überlegen, was an Angeboten nötig ist“, fügte Marks hinzu. Der Präventionstag habe kürzlich ein Online-Portal für den Austausch von Ideen und konkreten Projekten gestartet.

Der Kriminologe Hans-Jürgen Kerner von der Deutschen Stiftung für Verbrechensverhütung und Straffälligenhilfe erwartet nach der letzten Flüchtlingswelle „etwas mehr Kriminalität, teilweise Gewaltkriminalität, teilweise Jugendgangs und Drogen“. Jugendhilfe, kommunale Angebote und Polizei müssten dagegen angehen. Kriminalität müsse konsequent bestraft werden, Migranten aber zugleich auch Chancen geboten werden.

Kerner warnte davor, den Zugewanderten nur Werte zu predigen. Vielmehr müssten gemeinsame Erlebnisse her. Die Kultur in Deutschland müsse erlebbar gemacht werden. Dabei würden nicht nur die Migranten lernen, sondern auch die Alteingesessenen erfahren, dass ein Großteil der Flüchtlinge integrationsbereit sei.

Der Kongress in Magdeburg richtet sich an Verantwortliche für die Präventionsarbeit von Kommunen, der Polizei- und Justizbehörden, der Kirchen sowie von Vereinen und Verbänden.

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