Kriminalität:Polizei warnt vor sexueller Erpressung im Internet

Ein Schild mit der Aufschrift „Polizei“ hängt an einem Polizeipräsidium. (Foto: Roland Weihrauch/dpa/Symbolbild)

Es beginnt mit einem vermeintlich harmlosen Online-Kontakt und endet mit Geldforderungen. Die Polizei erlebt immer wieder Fälle, in denen gezahlt wird, die Erpressung aber weitergeht.

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Bernburg (dpa/sa) - Die Polizei in Sachsen-Anhalt hat erneut vor einer Betrugsmasche gewarnt, bei der Menschen mit Nacktbildern oder intimen Videos erpresst werden. Am Donnerstag seien im Polizeirevier des Salzlandkreises zwei Anzeigen eingegangen, erklärte ein Sprecher am Freitag. In einem der beiden Fälle habe ein 21-Jähriger bereits einen vierstelligen Gesamtbetrag an verschiedene PayPal-Konten überwiesen und weitere Geldforderungen erhalten. Ein zweites Opfer konnte den geforderten Geldbetrag nicht zahlen und ging zur Polizei.

Die Vorgehensweise sei meist gleich: Das Opfer wird über Social-Media-Plattformen kontaktiert, ein Vertrauensverhältnis aufgebaut und das Opfer zu sexuellen Handlungen vor der Kamera oder zum Verschicken von Bildern animiert. Es folgen Drohungen, das Material öffentlich zu machen, falls nicht gezahlt wird.

„Anzeigen dieser Art erreichen das Revier mittlerweile regelmäßig“, hieß es aus dem Revier Salzlandkreis weiter. „Der Großteil der Opfer erstattet die Anzeige zum Glück, bevor er einen finanziellen Schaden erleidet.“ Es werde aber ein großes Dunkelfeld vermutet.

Die Polizei rät, keine Freundschaftsanfragen von Fremden anzunehmen, eigene Privatsphäreeinstellungen und auch die der Kinder zu überprüfen. Zudem sollte man nicht vorschnell Videochats zustimmen. Die Polizei rät zudem, kein Geld zu überweisen, denn die Erpressung höre dann meist nicht auf. Wer betroffen sei, sollte Anzeige erstatten und den Kontakt zum Täter abbrechen.

© dpa-infocom, dpa:240419-99-735781/2

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