Kriminalität:Mann stirbt in Berlins beliebtestem Ausgehviertel an Stichverletzungen

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Die Gegend in Friedrichshain ist bei Partytouristen beliebt, es häufen sich jedoch Überfälle und Diebstähle.

An einem Imbissstand mitten im Berliner Ausgehviertel Friedrichshain ist in der Nacht zu Samstag ein Mann mit Stichverletzungen am Oberkörper zusammengebrochen und gestorben. Warum der Mann sterben musste, ist bisher unklar. Feststeht, dass er erstochen wurde. Das habe die Obduktion ergeben, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Bei dem Toten handle es sich um einen 46-Jährigen, der in Berlin keinen festen Wohnsitz habe. Die Mordkommission sucht gerade nach Zeugen - und nach dem Täter.

Ein Polizeisprecher sagte dem rbb, das Opfer sei dunkelhäutig, schlank und zwischen 20 und 30 Jahren alt gewesen. Mehreren Medien zufolge handelte es sich um einen Drogendealer.

Der Mann starb in der Nähe des RAW-Geländes, einem Areal, auf dem sich einige Clubs befinden und das insbesondere bei Berliner Feier-Touristen beliebt ist. Herbeigerufene Rettungskräfte konnten ihn nicht mehr retten. Auch wenn die Hintergründe seines Todes noch unklar sind, weckt der Ort des Geschehens böse Erinnerungen.

Immer wieder geriet das RAW-Gelände in den vergangenen Monaten in die Schlagzeilen: wegen ausufernden Drogenhandels, Überfallen, Taschendiebstählen. Anwohner beklagen sich über die Dealer, die schon tagsüber dort stehen, Partygäste berichten von Überfällen. Der Tagesspiegel zitiert einen verärgerten Wirt mit den Worten: "Diese Typen haben keinen Respekt, beklauen meine Gäste, dealen direkt vor meinem Laden."

Im August 2015 war dort ein Freund von Jennifer Weist, Sängerin der Band "Jennifer Rostock", überfallen und lebensgefährlich mit einem Messer am Hals verletzt worden. Die Sängerin stellte hinterher ein Foto von den genähten Verletzungen auf ihre Facebook-Seite und warnte: "Geht dort am besten wenn es dunkel ist nicht alleine lang. Diese Leute sind wahnsinnig gefährlich und schrecken nicht davor zurück, für eine beschissene Kette zu töten."

Auch die Polizei bestätigt, dass die Zahl der Straftaten auf der Feiermeile in den vergangenen Jahren zugenommen habe. Sie riet den Gästen im Sommer, Schmuck zu Hause zu lassen und in brenzligen Situationen sofort die Flucht zu ergreifen.

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