Kassel :Nach Schüssen auf Passanten 32-Jähriger festgenommen

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Polizeikräfte sichern einen Tatort in der Wilhelmshöher Allee ab. (Foto: Uwe Zucchi/dpa)

Mit einer Luftdruckwaffe soll ein 32 Jahre alter Mann in Kassel mehrere Menschen verletzt haben. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei nimmt den Tatverdächtigen in seiner Wohnung fest.

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Kassel (dpa/lhe) - Ein 32-Jähriger soll mehrere Menschen in Kassel mit Schüssen verletzt haben. Am Montagmittag nahm ein Spezialeinsatzkommando den Mann in seiner Wohnung fest. „Er machte dabei einen verwirrten Eindruck“, teilte die Polizei am Montag mit.

Vorausgegangen war eine intensive Fahndung, nachdem zwei Männer im Alter von 23 und 51 im Bereich einer Straßenbahn-Haltestelle offenbar durch Schüsse mit einer Luftdruckwaffe am Kopf beziehungsweise am Bein verletzt worden waren. Sie hatten sich bei der Polizei gemeldet. Den beiden Männern müssen demnach nach derzeitigen Erkenntnissen die Projektile operativ entfernt werden.

Ein zunächst Unbekannter habe die beiden Passanten offenbar aus der Distanz verletzt, erklärten die Ermittler am Morgen. Die Straßenbahn-Haltestelle Kirchweg sowie eine Treppe, die zu einem Supermarkt führt, wurden zur Spurensicherung abgesperrt. Auch die anliegende Wilhelmshöher Allee war wegen des Polizeieinsatzes zeitweilig in beide Fahrtrichtungen gesperrt.

Bereits am 17. März war ein 18-Jähriger an einer Bushaltestelle vor dem Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe auf vergleichbare Weise verletzt worden. Er hatte plötzlich einen starken Schmerz an seiner Wade verspürt und an dieser Stelle anschließend eine kleine blutende Wunde entdeckt. Bei der ärztlichen Untersuchung war ein Projektil in seiner Wade gefunden worden, das operativ entfernt werden musste. Auch in diesem Fall vermutete die Polizei eine Luftdruckwaffe als Tatwaffe.

Am Montag dann die Festnahme: Intensive Ermittlungen der Beamten der Kasseler Kripo zu den Taten hätten Hinweise auf einen 32-Jährigen aus Kassel ergeben, teilte die Polizei mit. Aufgrund von Zeugenangaben und Auswertungen von Überwachungskameras habe sich der Verdacht weiter erhärtet.

Beamte eines Spezialeinsatzkommandos hätten den Tatverdächtigen schließlich gegen Mittag in seiner Wohnung unverletzt festgenommen. Bei der am Nachmittag abgeschlossenen Durchsuchung der Wohnung des Mannes fanden die Beamten laut Mitteilung eine Luftdruckwaffe sowie dazugehörige Munition, die als Tatmittel in Betracht kämen. Ferner seien weitere Beweismittel und Datenträger für eine folgende Auswertung sichergestellt worden.

Der festgenommene 32-Jährige befindet sich den Angaben zufolge derzeit in Polizeigewahrsam. Gegen ihn wird demnach sowohl wegen der Tat vom 17. März als auch wegen der beiden Taten vom Montag ermittelt. „In allen drei Fällen lautet der Vorwurf gefährliche Körperverletzung. Im Falle des Schusses auf den 23-Jährigen, der am heutigen Morgen von einem Projektil am Kopf getroffen wurde, ermitteln die Beamten des K 11 darüber hinaus auch wegen des Verdachts auf ein versuchtes Tötungsdelikt“, erklärte die Polizei.

Gegen den Tatverdächtigen solle ein Antrag auf Untersuchungshaft gestellt und er im weiteren Verlauf einem Haftrichter vorgeführt werden. Das Tatmotiv sei derzeit noch unklar und Gegenstand der laufenden Ermittlungen, hieß es.

© dpa-infocom, dpa:240325-99-458918/4

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