Kriminalität:Fahnder hoffen auf neue Hinweise zu möglichem Serienmord

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Frank Herrmann (l) und Holger Thomsen (r) arbeiten beide in der Sonderkommission AG Alaska des hessischen Landeskriminalamtes. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)

Wiesbaden (dpa) - Im Fall des mutmaßlichen Serienmörders Manfred S. hoffen die Frankfurter Ermittler mit Hilfe eines aktuellen Fahndungsaufrufs auf neue Hinweise.

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Wiesbaden (dpa) - Im Fall des mutmaßlichen Serienmörders Manfred S. hoffen die Frankfurter Ermittler mit Hilfe eines aktuellen Fahndungsaufrufs auf neue Hinweise.

Die Fahnder der Sonderkommission „Alaska“ suchen unter anderem nach Zeugen, die den 2014 Verstorbenen während seiner Zeit bei der Bundeswehr oder aus dem Berufsleben als Gärtner und Entrümpler gekannt haben. Interessant seien auch Bekanntschaften, die Manfred S. während eines Aufenthaltes in einer Entzugsklinik im Odenwald gemacht hat, erklärte der leitende Soko-Ermittler Frank Herrmann. Dort hätte Manfred S. sich wegen seines Alkoholproblems behandeln lassen.

Mit dem umfangreichen Fragenkatalog versuchen die Polizisten auch, mehr über das Umfeld der mutmaßlichen Opfer zu erfahren. Die ungeklärten Tötungsdelikte liegen teils weit zurück - bis hin zum Beginn der siebziger Jahre.

Die Polizei bringt Manfred S. aus Schwalbach am Taunus mit bis zu zehn Fällen in Verbindung, darunter auch der Mord an dem Jungen Tristan aus Frankfurt-Höchst 1998. Ob der Verdächtige die Taten immer allein beging, ist offen. Speziell die Leichenteile, die 2014 in der Garage des Mannes Schwalbach gefunden wurden, ließen „daran denken, dass hier möglicherweise zwei Täter ihre Fantasien ausgelebt haben“, hatte Herrmann am Donnerstag in Wiesbaden gesagt.

Die Polizei ist sich ziemlich sicher, dass der 67-jährige Rentner die Prostituierte Britta D. tötete. Die Tochter hatte deren zerstückelte Leiche in der Garage des Vaters entdeckt, als sie nach dessen Tod aufräumte. Die Beamten fanden daraufhin zahllose gewaltpornografische Bilder auf dem Computer des Rentners. Die grausigen Darstellungen passten zum Verletzungsmuster des Opfers.

Dies gelte ebenso für zwei Morde an Prostituierten in den 90er Jahren in Frankfurt am Main, wie Herrmann erklärte. Große Parallelen gebe es auch mit zwei weitere Bluttaten an Altenpflegerinnen ebenfalls in Frankfurt in den 70er Jahren. Die Fahnder brachten außerdem zwei Vermisstenfälle ins Spiel - die Frauen verschwanden 1998 und 1999. Außerdem seien im Stadtgebiet von Frankfurt 1996 und 2004 die Köpfe zweier Frauen gefunden worden - inwieweit der Verdächtige für deren Tod verantwortlich gewesen sein könnte, sei aber nicht klar.

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