Kriminalität:25-Jähriger soll Großeltern mit Messer getötet haben

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Gardinen hängen in den Fenstern der Wohnung eines getöteten Ehepaares in einem Mehrfamilienhaus in Springe. (Foto: Julian Stratenschulte)

Springe (dpa) - Mit einem Messer soll ein 25-jähriger Mann in Springe bei Hannover seine Großeltern umgebracht haben. Gegen den Mann besteht nach Angaben der Staatsanwaltschaft Hannover dringender Tatverdacht.

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Springe (dpa) - Mit einem Messer soll ein 25-jähriger Mann in Springe bei Hannover seine Großeltern umgebracht haben. Gegen den Mann besteht nach Angaben der Staatsanwaltschaft Hannover dringender Tatverdacht.

Der Hintergrund des Verbrechens sei allerdings noch unklar, sagte Sprecher Thomas Klinge. Der Tatverdächtige sei vermutlich psychisch erkrankt. Polizisten hatten die Leichen des Rentnerpaares am Mittwochabend entdeckt. Die 82-jährige Frau und der 75 Jahre alte Mann lagen in ihrer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus.

Nachbarn hatten die Polizei alarmiert, weil sie gegen 20.30 Uhr Hilfeschreie aus der Wohnung im vierten Stock gehört hatten. Obwohl die Einsatzkräfte schnell zur Stelle waren, kam für die Eheleute jede Hilfe zu spät. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Paares feststellen.

Wenig später nahm die Polizei den 25 Jahre alten Enkel der Opfer in der Nähe des Mehrfamilienhauses fest. Zu den Umständen der Festnahme machten die Ermittler keine Angaben.

Der 25-Jährige, der sich seither in Polizeigewahrsam befindet, trug zur Aufklärung der Tat zunächst nichts bei. Der Mann habe bis zum Donnerstagnachmittag keinerlei Angaben gemacht, sagte Oberstaatsanwalt Klinge. „Er hat zu allen Vorwürfen geschwiegen.“

Die Beamten konnten allerdings die mutmaßliche Tatwaffe sicherstellen. „Es handelt sich um ein Messer“, sagte Klinge. Nähere Angaben machte er nicht. Auch Einzelheiten zu den Verletzungen der Opfer wollten Staatsanwaltschaft und Polizei nicht nennen. Die Toten sollten in der Medizinischen Hochschule Hannover obduziert werden. Zu einem möglichen Motiv für die Gewalttat äußerten sich die Ermittler ebenfalls nicht.

Unklar war zunächst auch, ob gegen den tatverdächtigen Enkel ein Haftbefehl oder die Unterbringung in der Psychiatrie beantragt werden sollte. „Wir wissen noch nicht, ob der 25-Jährige die Tat krankheitsbedingt begangen hat“, sagte der Oberstaatsanwalt. „Es spricht vieles dafür, dass er psychische Störungen hat.“ Klarheit müsse eine psychiatrische Untersuchung bringen.

Medienberichte, wonach der 25-Jährige schon früher psychische Probleme gehabt haben soll, wollte die Staatsanwaltschaft nicht kommentieren. Nach Informationen der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ war der Mann 2011 nackt in ein Altenheim gegangen, angeblich, um dort Verwandte zu besuchen. Als Polizisten ihn festnehmen wollten, habe er Widerstand geleistet und zwei Beamte so heftig gebissen, dass sie dienstunfähig gewesen seien. Anschließend sei der Mann in die Psychiatrie gebracht worden.

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